Review

Ich bin erstaunt: Der neue Ryan Nicholson ist besser geworden als gedacht; zwar nicht so gut wie Torched, aber deutlich goutierbarer als Live Feed. Man könnte fast schon sagen dieser Retro-80-Slasher ist einigermaßen massenkompatibel, wenn Nicholson nicht schon wieder seine Liebe zu „Rape & Revenge“ hätte einfließen lassen. Gut, bei Torched hat ja wo alles gepasst, hier aber hat die knapp 10 Minuten lange sadistische Massenvergewaltigung einen faden Beigeschmack, ist der Rest doch eher launig-leichtes Slasherkino. Mit all seinen Schwächen und ein paar seiner Stärken. Beispielsweise wird die Logik wird hier zu Gunsten derbem Tötungsszenarien ganz weit nach hinten gestellt. Hallo?! Die Frau wird mehrfach vergewaltigt und dennoch kommt sie mit ihrer Clique einen Abend später ins Bowlingcenter um gegen eine verfeindete andere Clique, wovon 3/4 sie durchgenudelt haben, ein Wettbowlen zu machen. Ist klar, ne?

Von den Darstellern ist sie noch mit die hübscheste, der Rest besteht aus – wie in solchen Filmen üblich - nicht ganz so jungen Knallchargen, allesamt austauschbare, teilweise unsympathische Schablonentypen. Da ist man froh dass ihnen irgendwann ihr geschwätziges Maul gestopft wird, „fuck off“. Und wenn dann der peinlich mit einer Bowlingtasche auf dem Kopf maskierte Killer loslegt geht es richtig ab. So knapp ¾ der F/X sind echt gut und hart: Einem wird mit einer Poliermaschine das komplette Gesicht weggefräst, geschnitzte Kegel als Arschrammböcke zweckentfremdet, Köpfe weg- & und abgeschossen und als besonderes „Highlight“ ein Penis in Nahaufnahme filetiert. Lecker – sieht noch „schöner“ aus als wie bei Live Feed. Die Gorepalette ist breit gefächert und zumindest in diesem Punkt kann der Film meist überzeugen.

Gefallen hat mir daneben noch die Atmosphäre; die blaue Ausleuchtung des großen Bowlingcenters sorgte für Stimmung, wenn auch das Potential des großen Gebäudes leider nicht wirklich für Hetzjagden o.ä. genutzt wurde und somit auch relativ schnell und daher spannungsfrei die nächstmöglichen Opfer ausgemacht sind. Aber wer der Täter ist…dies überrascht und hat gut gefallen, wenn auch etwas wirr und hanebüchnen im Kontext. Doch dafür entschuldigt der starke 80er Jahre Disco-Soundtrack, welcher zusammen mit Kostümen und besagter Farbgebung einen wirklich zurück in die Zeit versetzt. Insgesamt kein großer Wurf, aber Slasherfreunde werden hier ob skurriler Morde & des netten Retrocharmes zumindest durchschnittlich unterhalten.

Details
Ähnliche Filme