Review

Ende der 80er Jahre entstanden mehrere filmhistorische Werke, sogenannte "Horrorkomödien" um genauer zu sein, welche bis heute mit ihrem sagenumwobenen Ruf jeden Videothekenbesucher auf Distanz halten.
Ich zähle einfach mal auf: "Vampir Party", "Beverly Hills Vamp", Teen Vamp", "I was a Teenage Vampire" (... tja, Vampirismus war damals anscheinend voll angesagt ...),
"I was a Teenage Sex Maniac", "Blood Nasty" ... und eben auch "Nightmare Sisters", um den es heute geht.

Alle eben aufgezählten Ergüsse zählen für die breite Masse (insofern man all diejenigen, die das Pech hatten diesen Schund über die Glotze flimmern zusehen, überhaupt als "breite Masse" bezeichnen kann) zum absoluten Bodensatz des Horrorfilms und dies durchaus nicht ohne Grund.
Was einem hier geboten wird, sind maßlos untallentierte Darsteller, mieserable Drehbücher eng verbunden mit völlig planloser Umsetzung und erschreckender Langeweile.
Ich nehm's mal gleich vorweg: "Nightmare Sisters" stellt da keine große Ausnahme dar ...

Die Story diese Gassenhauers ist schnell erzählt:
Drei hässliche Studentenziegen laden drei Streber in ihr Verbindungshaus ein, da sie sturmfreie Bude haben. Da schnell Kommunikations- und Beschäftigungsunvermögen eintritt, holt die Spießerrunde eine alte Kristallkugel aus'm Speicher und spielt Geisterbeschwören. Bei dieser Seance erscheint ihnen der Geist eines toten Wahrsagers und plötzlich zucken mehr oder weniger furiose 80er-Jahre-Neonblitze aus der Kugel.
Aus unerfindlichen Gründen haben sich die drei Puten (zur Freude der Jungs) in hübsche, sexuell aufgeschlossene SexyBabes verwandelt, die nun nichts mehr im Sinn haben außer den Sexualakt so oft es nur geht zu vollziehen.
Doch Vorsicht, Jungs!!! In den Chicks lauern mordhungrige Dämenen, die sehr scharf drauf sind euch euer Würstchen abzubeißen!!! Da gibt's nur eins: ein Exorzist aus den gelben Seiten muss her ...

Storymäßig also unsäglicher Unsinn - macht aber nix, da gibt's Schlimmeres.
Was hier aber wirklich miserabel ausfällt, ist die handwerkliche Umsetzung. Hier gibt es z.B. eine ca. 10 minütige, starre Kameraeinstellung ohne Schnitt oder sonstige Raffinessen zu bestaunen, in der die drei Weiber (in ihrer unansehnlichen Form) nur auf der Couch hocken und belangloses Zeug schwafeln.
Der Oberdämon, der gegen Ende auftaucht, (eine unbeschreiblich billige Gummipuppe, die wie der Iron Maiden-Eddie mit Tina Turner-Perücke aussieht und nicht mal den Mund bewegen kann) ist zwar auch unter aller Kanone, aber auch irgendwie ziemlich ulkig.
Außerdem hagelt es natürlich wieder Ungereimtheiten, die deutsche Synchro ist ... naja, auch nicht wirklich gut, und weite Teile des Films regiert die Langeweile.

Und dennoch macht "Nighmare Sisters" auf seine eigene, unerklärliche Art und Weise doch irgendwie Spaß:
Ist es das unglaubliche Maß an Banalität?
- Nö, eher weniger.
Ist es die Summe aller Unzulänglichkeiten, die einem ein permanentes Grinsen in die Fresse zaubert?
- Ja, schon eher.
Ist es der wirklich heftige Dirty Talk, den die Dämonen-Babes von sich lassen?
("Was hast du denn da zum Spielen? Was Festes, was Hartes ... und was Pulsierendes!?" oder "Gib' sie mir! Gib' sie mir! Gib' mir deine pulsierende Pythonschlange!!!" - "Ja, Baby, lass' mich an deinem Rohr lecken!!!")
- ....... Öööhmm, ja, unter anderem.
Oder ist es die Tatsache, dass die wirklich recht nett anzusehenden Dämonenweiber die ganze Zeit oben ohne rumlaufen und ihre geilen Hupen präsentieren?
- JAAAA!!! .... (räusper) .... ja, ich glaub' das ... das könnte es sein ...

So, damit hätten wir also das Rätsel dieses Films geknackt, so dass wir gleich zum Fazit übergehen können:
"Nightmare Sisters" ist eine billige Collage-Besessenheits-Nullo-Schwachmaten -Nonsense-Erotik-Horrorkomödie mit viel nacktem Fleisch, vielen Belanglosigkeiten und null Hirn.
Wer übelst trashigen B-Movies etwas abgewinnen kann, wird seine helle Freude an diesem Angriff der Dauerwellen-Dämonen haben. Alle anderen sollten aber auch weiterhin in der Videothek einen weiten Bogen darum machen.

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