Nach dem Erfolg, den Jim Carrey plötzlich und insbesondere mit Ace Ventura feiern konnte, durfte natürlich ein Sequel nicht lange auf sich warten lassen. Es handelt sich um die bisher einzige Fortsetzung zu einem seiner Filme, in der Carrey selbst auch auftritt. Doch ist Ace Ventura 2 – Jetzt wird’s wild deshalb ein dürftiger Nachschlag? Da kann man unterschiedlicher Meinung sein.
Fakt ist, daß sich das Buch von Steve Oedekerk, welcher hier auch gleich die Regie übernahm, sich in seinen Grundelementen kaum vom ersten Teil unterscheidet. Lediglich der Schauplatz wurde verändert und eine spektakuläre Einleitung verwendet, die für den weiteren Verlauf des Plots nur insofern nützlich ist, daß sich Ace für einen weiteren Geistesblitz aus dem Nichts auf in einem Kloster erlernte Tugenden zurückbesinnen kann. Dies gibt Ace Ventura zweifelsfrei die Möglichkeit, seine fadenscheinige Kompetenz zu legitimieren, wirkt aber mehr erzwungen als gekonnt.
Des weiteren gilt an dieser Stelle mehr Geld, mehr Rabatz, weniger Inhalt. Oedekerk läßt Jim Carrey in seiner ohnehin an überdrehte Komödien der 40er Jahre, wie zum Beispiel die Abbott and Costello Filme, erinnernden Rolle zu hysterischer Höchstform auflaufen, an deren Spitzen er von Speeren und Pfeilen getroffen buchstäblich wie am Spieß tirilieren darf. Der Autor verpaßt an dieser Stelle jedoch auch nicht, ähnlich wie viele alte Filme, durch das klare, kolonial strukturierte Verhältnis zwischen Schwarz und Weiß einen subtilen bis offenen Chauvinismus aufzubauen, der dieses Afrika-Abenteuer bitter zergehen läßt.
Darüber hinaus funktioniert Ace Ventura 2 – Jetzt wird’s wild jedoch eben genau nach Muster der Vorlage und durch das Ausnutzen vieler neuer Situationen in der fernen Welt gar nicht mal minder gut. Der Zuschauer darf so unter anderem erleben, daß Ace eben doch nicht allen Tieren hundertprozentig wohlgesonnen ist. Er darf Ace bei vielen neuen Einparkmanövern beobachten, bei einem Krokodilringkampf, oder bei seinen verdeckten Ermittlungen, auf die sich der Styling-Schwager von Parker Lewis zeitweise wie neu geboren fühlen darf. Eben eine Revue neuer Absonderlichkeiten des kombinierenden Kauzes für seine Getreuen. Ob man dies nun braucht muß jeder für sich selbst entscheiden.