Review

Bis zum Ende kalkuliert...10.11.2016

Wir sehen den erfolgreichen Arzt Paul Urlaub machen, in Rodanthe. Er ist der einzige Gast einer Pension, die am Ende der Saison von Adrienne aushilfsweise betrieben wird. Adrienne lebt getrennt, hat zwei Kinder. Es stürmt dort vor Ort...das Meer, es brandet...und Paul hat auch noch einen möglichen Kunstfehler zu verantworten, bei dem eine Frau gestorben ist. Tja, so ist alles bereit für ein paar schöne Tage und einer heißen Liebesgeschichte zweier Menschen, die die Jugend shon hinter sich gelassen haben. Soweit, so gut, und so wenig untypisch für all diese Geschichten von Herrn Sparks, die ein Millionenpublikum haben. Und natürlich braucht es dann auch noch einen schweren Schicksalsschlag, damit auch der letzte Zuseher endlich zu Heulen beginnt.

Tu ich aber nicht.

Denn hier fehlt die echte Leidenschaft, die echte Trauer, das brillante Ende aus wie ein einziger Tag, ein Film, bei dem ich auch heute noch heulen kann, wenn ich ihn an meine Liebste gekuschelt ansehe. Das liegt nicht unbedingt an den Darstellern, wiewohl Richard Gere einfach nur einen typischen Richard-Gere-Charakter spielt. Es liegt mehr an der Seelenlosigkeit und dem Beliebigen, das diesen Film von einem wirklich guten trennt. Der Kunstfehler wird en passant erledigt, die alten Verhältnisse von Adrienne ebenso, da knistert nix, da ist nix schwierig. Und da ist eben deshalb auch nix wirklich mitreißend, weil einfach nur vorhersehbar.

Dennoch ist der Film nicht schlecht, denn er ist gekonnt inszeniert, überschaubar im personal, darstellerisch in Ordnung...und beim Finale wird man doch ein klein wenig gerührt, auch als harter Hund. Man hat den Film aber schnell wieder vergessen, denn er ist, nun, Dutzendware. Geeignet für einen ruhigen Abend, immer noch besser als alles, was im Bezahlfernsehen kommt, also Licht aus, Kerze an, Glas Wein bei ( getrunken wird hier dauernd ) und gut ist es...6/10

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