Schon lange ist der Agent Jack Tannen (Frank Zagarino) hinter dem UPM General Kraft (Joe Lara) her. Kraft war einst mit Tannen in der selben Einheit, doch er wechselte die Seiten und gründete die rechtsextreme UPM. Nun will Kraft mit seinen Mannen das Raketensilo 218 besetzen. Von dort aus könnte er mit den Codes alle Raketen der USA kontrollieren. Tannen zieht mit seiner Einheit los, überlebt jedoch als Einziger einen Hinterhalt. Vom Dienst suspendiert wird er von Jessica Evans (Elizabeth Giordano) überredet mit einer neuen Einheit das Silo zu stürmen. Jessicas Vater (Michael McCabe) ist im Besitz der Codes und in Krafts Gewalt. Dieser will Washington zerstören wenn seine Forderungen nicht erfüllt. Diesmal gelingt es Tannen in das Silo einzudringen, doch der Countdown ist bald abgelaufen.
Regisseur Mark Roper drehte für Nu Image schon den gelungenen "Human Time Bomb", war aber auch schon für Katastrophen wie "Shadowchaser 4" verantwortlich. Bei "Warhead" hat er alles richtig gemacht, nicht umsonst ist dieser B-Actionfilm ein Höhepunkt in der Schaffenszeit von Nu Image. Trevor Short, Avi Lerner (auch Story), Danny Dimbort und Boaz Davidson investierten auch ein ordentliches Budget, so dass es für eine Zerstörungsorgie par exellence reichte. Die vielen Explosionen sind alle handmade, teils sogar bildschirmfüllend. Doch das große Plus des Films sind mit Sicherheit die bleihaltigen Shootouts. Davon gibt es im Film drei, ganz besonders der Auftakt ist richtig ausufernd. Blutige Einschüsse, viele Sachschäden, da können selbst die soliden Faustkämpfe zur Nebensache werden. "Warhead" bietet wirklich Action satt, auch wenn das Finale ein wenig mehr Pepp haben könnte. Trotzdem müssen wir auch auf einen Endkampf zwischen Kraft und Tannen nicht verzichten. Bei den Fights wäre jedoch mehr drin gewesen. Gerade Frank Zagarino hat in anderen Werken deutlich mehr Können bewiesen, auf Martial Arts wird eigentlich komplett verzichtet, man beschränkt sich auf die old schoolige Variante, was zwar nett anzusehen ist, aber nicht so viel hermacht.
Defizite lassen sich natürlich bei der Story ausmachen. Drehbuchautor Jeff Albert (The Base, Danger Zone) rechtfertigt Krafts übertriebenes Handeln mit dem Rechtsextremismus. Zwar schneidet er damit ein heute immer noch brisantes Thema an und der dokumentaraähnliche Anfang ist wirklich gut gelungen, doch das Thema ist heute schon so ausgelutscht, dass man es höchstens noch mit Wendungen und vielen Ideen kompensieren kann, um den Zuschauer zu überzeugen. Doch damit kann Albert hier nicht dienen, auch die Entlarvung des Verräters fällt kaum überraschend aus.
Gelungen sind aber die verschiedenen Kulissen. Gerade das Raketensilo in Haiti präsentiert sich sehr authentisch, wobei mir nur ein wenig der Flug der Rakete nach Stock Footage aussieht. Auch hält man sich nicht immer am selben Fleck auf. Die Kommandozentrale, die abgelegene Farm, oder der große Damm sorgen für Abwechslung bei den Sets. Beim Score bedient man sich mehr oder weniger patriotischen Melodien, hier fällt ein wenig die Vernachlässigung auf, so dass man die Melodien kurze Zeit später wieder vergessen hat.
Frank Zagarino hat ja meistens Pech mit der Wahl seiner Rollen. "Stroker" sowie "Never Say Die" kann man als überdurchschnittlich betiteln, doch "Warhead" kann das Dagewesene toppen. Dabei schlägt sich Zagarino solide, während Bösewicht Joe Lara (Steel Frontier) etwas besser agiert. Todd Jensen dürfte dem Nu Image Kennern etwas sagen.
Actionstarkes B-Movie von Nu Image. Roper inszeniert sehr hochwertig, flott und solide spannend. Die Actionszenen lassen das Herz der Fans höher schlagen, die vielen Explosionen sind für ein B-Movie schon fast einmalig. Die Darsteller machen ihre Sache ordentlich, sichtlich hat man auch in die Kulisse investiert. Von der Story sollte man nicht viel erwarten. Insgesamt ist "Warhead" ein must see für den B-Fan, lückenlose Actionunterhaltung.