„Transsiberian“ (2008) – Mit meinem Urteil bin ich scheinbar nicht alleine. Wer eine Art Neuauflage vom „Orient Express“ bzw. einen ähnlich starken Spionagethriller erwartet hatte, wurde doch mehr als enttäuscht. Die Handlung des Streifens kommt mehr als schleppend in Gang und der Stoff ist für die Laufzeit von fast zwei Stunden, einfach zu lang geraten. Dies mag vor allem am stellenweis doch recht schwachen Drehbuch liegen. Auch nehmen einige der vielen Landschaftsaufnahmen einfach zu viel Power aus dem Film. Der Film wurde fast ausschließlich mit spanischen Geldern produziert, was noch nichts bedeutet. Sicherlich sind 15-Millionen Dollar für einen europäischen Film schon etwas Besonderes. Einige Darsteller wirken müde und unkonzentriert. Vor allem Ben Kingsley in seiner Rolle, hat mich sehr enttäuscht. Hier kann er in keiner einzigen Szenen sein großartiges Können unter Beweis stellen. Auch Thomas Kretschmann bleibt mehr als blass und seine Rolle ist fast ohne Text. Einzig allein Emily Mortimer spielt ihre Rolle gekonnt und ist der einzige Lichtblick, in einem doch eher schlappen Film um Drogen und die russische Mafia. Einzig alleine die letzte halbe Stunde ist der Film richtig in Fahrt und macht stellenweise echt Laune. Allerdings wird der Genuss des Zuschauers durch das abarbeiten diverser Klischees doch arg gestört. Für einmal rein in den Recorder langt der Film aber allemal, man sollte sich allerdings nicht zu viel erwarten. (C) Flatterhans