Die Marsianer greifen an – und Amerika ist anscheinend hilflos
Auch wenn man immer glaubt, aus dem Weltall käme nichts Böses, weil man selbst auf der Suche nach Freunden im All ist – man irrt. Seit Jahrhunderten leben auf dem Mars Wesen, in unterirdischen Tunnelsystemen, unentdeckt und unbemerkt. Eines schönen Tages machen sich diese zwar sehr häßlichen, aber technologisch überlegenen Wesen auf, dem Erdball einen Besuch abzustatten – und sie kommen nicht in freundlicher Absicht. Es geht nur ums Zerstören, die Mechanismen, mit denen amerikanische Politiker den Eindringlingen zu begegnen suchen, funktionieren nicht. Auch die Army ist nicht in der Lage, der Invasion Einhalt zu gebieten, und so erobern die Marsianer Kontinent um Kontinent, bis ihnen durch Zufall ein mächtiger Gegner erwächst – amerikanische Yodelingmusik, die der Marsianer Hirne platzen läßt. Und so ist es an einigen wenigen, mittels Musik die Welt zurückzuerobern, um eine neue friedliche Gemeinschaft auferstehen zu lassen...nun, die letzte Zeile ist ein wenig übertrieben.
So wie der ganze Film, der sich als parodistischer Gegenentwurf auf „Independece Day“ verstehen läßt. Schon die Uniformen und Waffen der zwergenhaften Marsianer lassen den Betrachter wissen, daß er den Film nicht allzu ernst nehmen sollte. Ein großes Staraufgebot ist mit dabei und hat sichtlich Spaß, vor allem Jack Nicholson als Präsident beweist verstecktes komödiantisches Talent. Es geht auch recht derb zur Sache, da wird reichlich gemetzelt, die Strahlen der Marsianerwaffen verschmurgeln so manschen Menschen zum Skelett, einiges an Sachbeschädigung ist zu vermelden, Big Ben beispielsweise oder der Kongreß in Washington werden Raub der Attacke. Doch so richtig ernst ist das alles nicht, zumal man zwischendrin den Marsianern den Spaß am zerstörerischen Treiben ansieht.
Andererseits dauert es recht lange, bis man weiß, ob nun eine Invasion oder eine friedliche Begegnung ins Haus steht, bis dahin werden viele bekannte Gesichter vor die Kamera zitiert, auch Tom Jones darf ein Liedchen singen. So richtig lustig ist das alles auch nicht, die wenigen Gags sind gut versteckt, das andauernde „ack-ack“ der Marsianer nervt irgendwann, zumal keine Erklärung für ihre Angrifflust gegeben wird. Der Film schwankt etwas unentschieden zwischen Parodie und Katastrophenreißer, und die nun wirklich sehr zufällige Entdeckung des Gegenmittels ist auch nicht das Gelbe vom Ei. Vielleicht braucht es zwei Bier, um sich wirklich gut zu amüsieren, ohne Hirnbetäubung ist manchmal des Guten zuviel zu sehen, wenngleich die Effekte wirklich gelungen sind. Eine zwiespältige Sache, das, aber dennoch recht unterhaltsam und nicht sehr amerikafreundlich – und schon allein dafür gibt es einen Bonuspunkt, gesamt aber nur 7/10