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kurz angerissen* erstmals veröffentlicht: 21.08.2011 Ein relativ nichtiger Trittbrettfahrer der Schnelle-Zombie-Welle, der versucht, die Zombies auszusparen und alles realistisch nach einem Krankheitsbild zu gestalten. Die sozialkritischen Elemente, die man hier einzubauen versucht hat, verpuffen meist irgendwo auf der Strecke, auch weil größtenteils versäumt wird, die größeren Zusammenhänge nachzuzeichnen. Die Twens bei ihrem Road Trip durch die Wüste zu zeigen und am Ende alles auf das Geschwisterverhältnis der Brüder zu münzen, ist nicht der günstigste Weg, der gewählt werden konnte. *weitere Informationen: siehe Profil
8
28 Days Later, Children of Men, The Road - wer auf düstere Endzeitstreifen steht, wurde in den letzten Jahren bestens bedient. Carriers kommt zwar nicht ganz an diese Meisterwerke heran, muss sich aber dennoch keinesfalls verstecken. Ursache für den Untergang der zivilisierten Welt ist hier eine unheilbare Krankheit, welche unberechenbar um sich wütet. Da die Ausbreitung der Seuche keinen allzu festen Regeln folgt, liegt stets ein beklemmendes Gefühl der Anspannung in der Luft. Durch die konstante Gefahr werden die lediglich auf den ersten Blick etwas klischeehaft wirkenden Charaktere immer wieder mit moralischen Dilemmas konfrontiert, denen ebenso knallharte wie konsequente Entscheidungen folgen - der Verfall von Mitgefühl und Menschlichkeit wird im selben Maße bedrückend wie nachvollziehbar abgebildet. Ein schonungsloser Road-Trip der deprimierenden Sorte - unbequem, krass und kompromisslos.
8
Das ist ein kleiner, aber feiner Endzeitthriller, der für ein Independentwerk dieser Art eine erstaunlich sorgfältige und durchdachte Inszenierung aufweist und sich vor teuren Big Budget Seuchenschockern nicht zu verstecken braucht. Die kluge Geschichte verzichtet gänzlich auf Zombies, Mutanten oder andere Phantasiewesen, denn die einzig wahren Monster sind hier die Menschen: Die zeigen sich nämlich bisweilen von ihrer schlechtesten Seite, handeln egoistisch und gefühlskalt, sind feige oder erbarmungslos und verwehren kranken Freunden und Mitmenschen gerne mal jegliche Hilfe. Im Grunde kann diese Geschichte als eine Parabel auf unseren Umgang mit Aids-Infizierten verstanden werden, sie regt in jedem Fall zum Nachdenken an und beschäftigt einen noch eine Weile. Die Grausamkeiten in diesem Film sind also ausschließlich seelischer Art. Bedrückende Atmo statt Blutvergießen, aber mit Anleihen bei George Romero.
5
"Der Film ist anspruchsvol", hieß es in der Ansprache vor dem Eröffnungsfilm des FantasyFilmFest 2009. Dem stimme ich zum Teil zu. Aber genau das ist es dann eben. Er ist definitiv nicht schlecht, aber eben nur ein wenig "anspruchsvoll" und für einen Zombie-Horror-Streifen einfach zu lasch. Mit letzteren will er ja auch angeblich gar nichts zu tun haben. So bleibt ein, zwar gut in Szene gesetztes, aber ansonsten recht belangloses "Seuchen-Drama" mit immerhin guten Darstellern. Für ein Regie-Debut o.k., doch als Eröffnung fürs FFF kein Glücksgriff. 5/10