Lola rennt
100000 DM müssen her und zwar in den nächsten 20 Minuten, sonst ist Manni tot. Und weil Manni niemanden hat außer Lola, ruft er seine Freundin an. Sie weiß immer einen Ausweg. Doch diesmal sieht es anders aus, weshalb sie einfach nur rennt. Auf der Suche nach einer Lösung rennt sie und rennt und rennt…
3 Versuche, 1 Ende… Theoretisch
10 Jahre rennt Lola nun schon und trägt ihr Markenzeichen durch die Stadt. Ihre Knallrotorangen Haare sind in Berlin sicher nichts besonderes, doch die Situation in die Franka Potente’s Charakter gerät hat was. Zufall und Schicksal sind dabei ihre Begleiter und als Zuschauer darf man gespannt erwarten wie und wo sie sich diesmal treffen. Der Weg von ihrer Wohnung zum Treffpunkt mit Manni (Moritz Bleibtreu) ist mit Hindernissen und Konfrontationen gespickt. Immer wieder trifft sie auf Personen, welche situationsbedingt reagieren und somit ihrem Schicksal ins Auge blicken. Daran darf der Zuschauer dann ebenfalls teilhaben, denn in stakkatoartigen Bildfolgen sieht er einen möglichen weiteren Verlauf ihres Lebens. Während der drei Episoden kann Regisseur Tom Tykwer das Thema elegant ausnutzen und dem Zuschauer genug interessante Ansichten bieten um Lola zur Heldin zu machen. Man muss sie einfach lieben. Sie wächst über sich hinaus und doch soll es umsonst gewesen sein… oder doch nicht?
Pumpende Technobeats, verschiedenste optische Stile (Filter, Trickfilm, Schwarz-Weiss) und ein ungemeines Tempo lassen den sowieso schon kurzen Film (ca. 80 Minuten) wie im Fluge vergehen. Dabei gibt es einige witzige Kamerafahrten und Einstellungen zu sehen. Deutsche Stars geben sich, für jeden noch so kleinen Part, die Klinke in die Hand und sind dabei sehr überzeugend. „Lola rennt“ war schon ein Paukenschlag für Regisseur und Hauptdarstellerin, die danach für einige Zeit liiert waren. Mit Preisen überhäuft ging der Film um die Welt und hat so manch anderem Film eine Idee geliefert.
Natürlich will der Film vordergründig unterhalten, doch manchem wird die Ausreizung des Themas nicht weit genug gehen. Allerdings hat man zumindest während der Sichtung nicht die Zeit darüber nach zu denken.
Ja ja „Der Ball ist rund“ und „Das Spiel dauert 90 Minuten“.
Fazit: Großartiger deutscher Film, dessen philosophisches Thema zwar in den Ansätzen stecken bleibt, was aber aufgrund der bemessenen Laufzeit und der stilistischen Umsetzung, dem ungemeinen Tempo und einer potenten Franka überhaupt nicht ins Gewicht fällt. Kann ich uneingeschränkt empfehlen und bekommt…
7/10