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Will Smith und Martin Lawrence spielen zwei Drogenfahnder, die Heroin im Wert von 100 Millionen Dollar beschlagnahmen. Als dieses jedoch aus dem Revier gestohlen wird, haben die beiden lediglich 72 Stunden Zeit, bevor ihr Revier geschlossen wird. Als sie dann auch noch die Rollen tauschen müssen, um eine Informantin, gespielt von Tea Leoni, zu schützen, beginnt für die beiden eine harte und chaotische Ermittlungsarbeit.

Der Name Michael Bay steht für Action nonstop, hervorragende Blockbuster und flache Storys, wenn man mal von seinem filmischen Debakel "Pearl Harbor" absieht. Und schon in seinem ersten Werk, das ihm einen gewaltigen Karriereschub verschaffte, bevor er schließlich mit "The Rock" endgültig zum Kult-Regisseur aufstieg, merkt man diese Handschrift mehr als deutlich. Zudem wird auch Jerry Bruckheimer einmal mehr seinem Ruf als Erfolgs-Produzenten gerecht.

Die Inszenierung von Bay ist klasse, wenn auch konventionell. Bay steigert das Erzähltempo zum Ende hin immer weiter und liefert damit einen der rasantesten Action-Filme der 90er ab, der von Anfang an bestens unterhalten kann. Die Action-Sequenzen überzeugen voll und ganz, auch wenn Bay später mit den wesentlich höher budgetierten "Armageddon", "Bad Boys 2" und "Transformers" natürlich noch einmal zulegen konnte. Die Verfolgungsjagden sind gut gemacht, mit bleihaltiger Action, teilweise mit viel Gewalt und einem irren Tempo sehr ansehnlich und mit hervorragenden Stunts und bester Pyrotechnik sehr unterhaltsam. Auffällig ist dabei, dass Bay bereits bei seinem Debüt bei den Action-Szenen den Überblick behält und mit einer beinahe erschreckenden Routine und Perfektion ans Werk geht.
 
Die Filmmusik passt hervorragend in den Blockbuster, unterlegt vor allem die Action-Szenen passend und kurbelt das Tempo noch weiter an. Die Kulisse von Miami ist ebenfalls perfekt in Szene gesetzt, wie es auch bei allen anderen, späteren Filmen von Bay der Fall ist. Zudem serviert Bay die bleihaltige Action mit einigen gelungenen Gags, die nicht zuletzt wegen der beiden Hauptdarsteller größtenteils zünden können und den gelungenen Blockbuster damit abrunden. Bay bedient sich mal wieder so ziemlich aller konventionellen Blockbuster-Mittel und liefert damit Popcorn-Kino vom Feisten, was ihm in der Zukunft mehrmals gelingen sollte.

Ansprüche an charakterliche Tiefe oder überraschende 180°-Wendungen kann man natürlich nicht an die Story stellen, aber als Vehikel für Action und Humor funktioniert sie gut genug und hat zudem durchaus die Komplexität, um die Laufzeit ohne längere Leerläufe zu füllen. Wer sich jedoch einen halbwegs intelligenten Action-Thriller erhofft, wird enttäuscht werden.

Will Smith und Martin Lawrence sind sichtlich gut gelaunt und sind ähnlich wie Mel Gibson und Danny Glover in "Lethal Weapon", gerade deshalb so amüsant, weil das Zusammenspiel hervorragend funktioniert. Lawrence, der später in "Nix zu verlieren", "Der Diamantencop", "National Security" und natürlich "Bad Boys 2" nahezu identische Figuren spielte, zeigt schon hier sein komödiantisches Talent und schaffte mit "Bad Boys" den Durchbruch und kann zudem auch in den Action-Szenen überzeugen. Für Will Smith war "Bad Boys" der Start für eine noch erfolgreichere Karriere bis hin zum bestbezahltesten Darsteller Hollywoods. Sein gesamtes darstellerisches Talent lässt Smith hier noch nicht erkennen, zeigt aber schon Fortschritte seit seiner Zeit bei "Der Prinz von Bel Air" und ist sichtlich gut gelaunt. Die beiden können zudem die Sympathie des Zuschauers auf sich ziehen. Der übrige Cast, dem unter Anderem Tea Leoni und Joe Pantoliano angehören, kann ebenfalls voll und ganz überzeugen.

Fazit:
Mit bleihaltigen Schießereinen und halsbrecherischen Verfolgungsjagden feiert Michael Bay unter der Produktion von Jerry Bruckheimer und Don Simpson einen furiosen Einstand und liefert wie gewohnt einen rundum gelungenen Blockbuster, der zudem mit seinem starken Cast überzeugen kann und die Schwächen der Story weitestgehend kompensiert.

82%

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