Review

Schon in ihrem ersten gemeinsamen Film deutet das Team Bay/Bruckheimer an, was es draufhat: Durchgestylte Action, witzige Sprüche und coole Hauptdarsteller.

Dabei ist die Story - typisch Bruckheimer- denkbar einfach:
Die beiden Cops Marcus (Martin Lawrence) und Mike (Will Smith), der eine ein Familienmensch, der andere ein Frauenheld haben folgenden Auftrag: Sie müssen von der Polizei gestohlenes Heroin im Wert von 100 Millionen Dollar wiederbeschaffen, ansonsten wird ihr Department geschlossen und sie sind ihren Job los. Ihre einzige Hilfe ist Julie (Téa Leoni), vor der sich Marcus als Mike ausgeben muss und Mike bei der Familie von Marcus eine Bleibe findet.

Was man aus diesem simplen Gerüst hervorzaubern kann ist schon atemberaubend. Nach dem genialen Intro mit einem super Score wird der Zuschauer in die Story eingeführt, dazu gibt es einige harte Morde. Danach verwandelt sich der Film in eine Komödie, wobei wir viel Einblick in das Privatleben der Cops bekommen. Eine tolle Idee war es, die Verwechslungsgeschichte in den Film zu bringen. Das sorgt einige Minuten für heftige Zwerchfellbelastung. Dennoch offenbart "Bad Boys" hier seine Schwäche: Spannend ist es nicht immer, die meisten Gags und Sprüche zünden zwar, aber manchmal geht es zu schleppend voran. Die Ermittlungen hätte man ruhig etwas kürzer gestalten können.

Zum Schluss brennt dann Bay endlich das Actionfeuerwerk ab, auf das wir gewartet haben. Zwar ist es für ein Finale etwas zu kurz, aber dafür umso furioser. Auch wenn es hier einige Leichen gibt, die auch mal in Zeitlupe zerschossen werden, wird die Gewalt ständig durch die lässigen Sprüche der beiden Cops entkräftigt. ("Du hast deine Bordkarte vergessen!" - Kawumm!).

Der Score ist durchweg gut, von der genialen Instrumentalmusik im Intro bis hin zum Schlusstheme ist für jeden etwas dabei. Auch wer HipHop nicht mag, wird sich hier anstecken lassen, bei mir war es genauso. Die HipHop Mucke passt perfekt zur Miami-Atmosphäre des Films.

Die Schauspieler sind für einen Actionfilm gut. Will Smith (viel cooler als später in "ID4") und Martin Lawrence geben ein liebenswertes und von Grund auf verschiedenes Copduo in bester Tradition von "Lethal Weapon" oder "Nur 48 Stunden" ab. Téa Leoni ist der Blickfang des Films, agiert aber etwas zu lustlos. Den Oberschurken hätte ich mir öfter zu sehen gewünscht. Man sieht in eigentlich nur am Anfang und am Schluss.

Das der Film ein FSK 18 bekam ist durchaus vertretbar. Zwar regiert der Humor, aber in paar Szenen sind schon recht heftig. Dagegen wurde in der 16er Fassung viel zu viel gekürzt. 4 Schnitte hätten es locker getan, stattdessen wurde eine der lustigsten Passagen des Films fast komplett weggelassen und ein paar coole Sprüche wurden auch einfach rausgekürzt. Also unbedingt zur ungekürzten Fassung greifen!

Fazit:
Für Fans harter Action und cooler Sprüche Pflichtprogramm. Ein wenig mehr Shootouts wären schön gewesen, außerdem hätte man auf mindestens 15 Minuten verzichten können. Dennoch sehr empfehlenswert!

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