„Lethal Point – Zwei gnadenlose Profis“ beweist, dass man auch ohne großes Budget einen brauchbaren Film machen kann.
Vorbereitungen für eine Mafia-Hochzeit: Während sich die Braut Diane Norwood (Tia Carrere) auf ihre Vermählung mit dem Sohn des russischen Paten vorbereitet, werden kräftig Waffen am Eingang abgegeben. Doch Diane ist FBI-Agentin und fingiert die Hochzeit um an den Paten zu kommen. Doch dieser kann entkommen, woran auch der Versuch des Drogenfahnders Max Parrish (Thomas Ian Griffith) den Verbrecher selbst einzubuchten nicht ganz unschuldig ist. Mit einer netten Mischung aus Action und Humor besitzt „Lethal Point“ einen Anfang; die Action ist zwar preiswert und nicht ganz so spektakulär wie in großbudgetierten Actionkrachern, aber spaßig.
Dabei sollte die Verhaftung des russischen Paten nur dazu dienen an den Gangster Livingstone (John Lithgow) heranzukommen, der eine Verbindung der italienischen, russischen und chinesischen Mafia anstrebt. Max versucht bei der Beisetzung des Sohnes noch mal an den Paten heranzukommen und mehr über Livingstones Pläne zu erfahren, muss aber flüchten. John Lithgow ist zwar nicht so gut wie in „Cliffhanger“, aber ein launiger Bösewicht mit Ausstrahlung. Wie auch sonst gibt er den Fiesling als psychopathischen Exzentriker, der nie die Fassung verliert.
Da der Pate den Tod seines Sohnes gerächt sehen will, setzt der Pate den Killer Garret Lawton (Donald Sutherland) auf Diane an. Als dieser eine Freundin von Diane ermordet, will sie Rache, aber Lawton ist auch eine Spur. Auch Max heftet sich an Lawtons Fersen, denn bei der Verhaftung Livingstone gibt es auch eine große Menge Geld zu konfiszieren. Dabei streiten sich die beiden wie Hund und Katz...
„Der Stählerne Adler“-Regisseur Sidney J. Furie hat mit „Lethal Point“ einen klaren Fun-Film inszeniert. Der Humor ist klamaukig, die Dialoge witziger Nonsens und die Action launig. Dabei ist das Endprodukt ein netter Film, der nicht ganz mit den Topfilmen des Genres mithalten kann.
Die Story bietet kaum überraschende Wendungen, ist aber mit nie langweilig. Dabei bietet das Drehbuch auch einen guten Zusammenhang und versucht nicht lediglich die Einzelszenen zu verbinden. Über diverse Logiklücken (z.B. zerschießt Max mit einer Schrotflinte eine näherkommende Rakete) sollte man allerdings großzügig hinwegsehen.
Die Gags sind klamaukig, aber witzig. Dabei wird einem Situationskomik geboten, die meist mit Schmerzen für einen der Protagonisten endet, vor allem aber die Streitereien zwischen den Hauptdarstellern bringen Pep in dem Film. Mit Dialogen, die beinahe Screwballniveau erreichen, hauen sich Diane und Max wilde Wortgefechte um die Ohren, und teilweise endet das ganze sogar mit zerschossene Reifen.
Die Action bietet ein paar Schießereien und Prügeleien. Diesen merkt man das geringe Budget an (z.B. fallen Getroffene um, ohne dass man Geld für Einschusseffekte verwendet) und die Gefechte könnten etwas spektakulärer sein; auch die paar Explosionen und Stunts können am eher unspektakulären Gesamteindruck nichts ändern. Doch immerhin ist die Action unterhaltsam und ganz nett anzusehen.
Auch wenn Tia Carrere und Thomas Ian Griffith nicht unbedingt Top spielen, so stimmt doch die Chemie zwischen ihnen und das ist auch das wichtigste. Denn die beiden geben ein tolles Duo, was ihre eher mäßigen Leistungen vergessen macht. John Lithgow ist ein guter Bösewicht, der zwar nicht an seine besten Leistungen heranreicht, aber durchaus überzeugen kann. Lediglich für Donald Sutherland scheint „Lethal Point“ eine Art Arbeitsbeschaffungsmaßnahme gewesen zu sein, denn dem Schauspieler kauft man die unpassende, durchgeknallte Figur trotz seines Könnens nicht ab.
„Lethal Point“ ist eine nette kleine Actionkomödie, die solide Unterhaltung bietet, ohne im Genre neue Akzente zu setzen.