Eine komplette Katastrophe!!!!!
Daß Danny Boyle verdammt gute Filme drehen kann, vor allem wenn Ewan McGregor an Bord ist, sollte inzwischen allgemein bekannt sein. Wie es jedoch zu diesem Mißgriff kommen konnte, ist unbekannt, macht die Sache aber fast noch schlimmer.
Da haben wir den lieben, aber extrem doofen Putzgehilfen, der aus Rationalisierungsgründen gefeuert wird und mittels mangelnder Intelligenz die Tochter seines Chefs entführt. Der ist das ganz und gar nicht recht, obwohl sie sich sonst derbe langweilt, Daddy jedoch paßt das recht gut. Nach einigem nervigen Hin und Her entscheiden Entführer und Geisel sich dafür, Daddy gemeinsam zu erpressen, der darob zwei Killer anheuert, um beiden das Licht auszupusten. Diese sind jedoch himmlische Boten, die dafür sorgen sollen, daß das Unglücksduo zueinander findet.
Lebe lieber ungewöhnlich ist in etwa wie Autofahren mit angezogener Handbremse: wir wissen, wie es geht, aber wir kriegen es nicht hin. Das liegt u.a. am Drehbuch, daß keine wirklichen Überraschungen bereithält, dafür jedoch einen Plot, der nie in die Gänge kommen will. McGregor sieht nicht nur dämlich aus, er spielt auch einen kompletten Vollidioten. Deswegen wird auch nie richtig klar, was Cameron Diaz je an ihm finden soll. Die himmlischen Retter/Killer in Gestalt von Delroy Lindo und Holly Hunter, beide gestandene Schauspieler ersten Rangs, können da auch nichts retten, weil ihre Rollen, wie es so schön heißt, schwach geschrieben sind.
Anfangs wartet man noch auf den genialen Kniff, der das Geschehen so richtig ins Rollen bringt, aber der kommt und kommt nicht. Dafür steigt der Nervfaktor mit fortschreitender Lauflänge ins Unermeßliche und man betet schon bald für eine göttliche Intervention, nur um den Film zu beenden. Da fehlen Witz, Finesse, Tempo, Geist und über die gesamte Spielzeit fühlt sich der Zuschauer wesentlich schlauer als die handelnden Personen und wünscht sich, mal selbst rangelassen zu werden, um endlich einen Schritt voranzukommen, was ja eigentlich jedes Filmes Tod ist.
Und die "Der Himmel soll warten"-Bezüge fügen sich auch nicht richtig ein, was sicher an mangelndem Charme liegt.
Positiv zu vermerken wären da nur die namhafte Besetzung, der dieses Geruckel tatsächlich Spaß zu machen scheint, ein plastilin-animierter Nachspann und ein, zwei optische Einfälle, wie der Schuß auf den Apfel zu Beginn.
Fazit: Keine richtige Komödie, kein richtiger Fantasyfilm, mehr ein Bastard, der alles sein wollte und nichts sein konnte. Tip: Lieber Shallow Grave gucken.(2/10)