Teenagerin Ami hat nach dem tragischen Tod der Eltern die schwierige Aufgabe, für sich und ihren Bruder allein Sorge zu tragen. Als das Bruderherz von einem fiesen Schulschläger umgebracht wird, will Ami den Grobian unter die Erde bringen. Dies stellt sich allerdings als gar nicht so einfach heraus, denn der Haudegen ist der Sohn eines namhaften Yakuza-Bosses. Der Versuch dem Bengel die Lichter auszuknipsen, wird dann prompt mit dem Abhacken des linken Armes bestraft.
Schwer verletzt schleppt sich Ami in eine nahe gelegene Autowerkstatt, wo ihr ein Upgrade der besonderen Art zuteil wird, nämlich eine Prothese mit 6000 Schuss die Minute. Ein Rachefeldzug der besonders blutrünstigen Art kann beginnen…
Vom Regisseur des ultra abgedrehten „Sukeban Boy“ nun die freche Antwort auf die Stummelbein-Cherry von Rodriguez? - Kann man so seh’n, muss man aber nicht. Trotzdem stolpert man beim Glotzen von „The Machine Girl“ unweigerlich über zig Parallelen und Weggabelungen zu größeren und kleineren Genre-Klassikern: Die Rache-Thematik erinnert beispielsweise stark an „Kill Bill“, ebenso die meterhohen Blutfontänen und der exorbitante Einsatz von unnötiger und äußerst drastisch dargestellter Gewalt, bei welcher einem beim Betrachten aber auch gut Titel wie „Okami“, „Junk – Resident Zombie“ oder „Stacy – Attack Of The Schoolgirl Zombies“ in den Sinn kommen könnten.
Der Gore ist jedenfalls fast schon so übertrieben und „over the top“ wie in einem dieser neueren „Troma“-Klopper á la „Citizen Toxie“, womit wir gleich des Pudels Kern geknackt hätten und an die Quintessenz des Film gelangt wären. Um die Katze aus dem Sack zu lassen: Die Highlights des Films, sprich: das, was ihn wirklich sehenswert macht, ist der Gore und sonst nichts bzw. nicht sonderlich viel. Röhrende Kettensägen, die sich blutigst ins Fleisch reißen, zappelnde und zuckende Typen mit weggeschossenen Gesichtern, vertikal halbierte Opfer, Fingersushi, ein rotierender „Drill-BH“… ja, sogar die der Filmwelt verloren gegangen geglaubte „Fliegende Guillotine“ erlebt hier ein sattes Comeback.
Was den Splatter angeht, ist der Streifen echt erste Sahne, ein wahrhaftes Oktoberfest mit Freibiersaufen für jeden Gorehound, und das obwohl die FX zwischen schön anzuschauenden Handmade-Latex-Geschmodder und verhunzten Billig-CGI’s schwanken. Letzter halten sich aber glücklicherweise gut in Grenzen.
Die Story dagegen: Naja, halt eben Mittel zum Zweck. Ziemlich langatmiger Auftakt, der dann und wann, damit man nicht wegpennt, gut verteilt so manches Gore-Schmankerl bereit hält, es vergeht 'ne Stunde bis Ami ihren Minigun-Arm (bzw. später: Kettensägen-Arm :-D) bekommt, und dann geht die Lutzi ab, es fliegen die Gliedmaßen und der Fernseher ersäuft im Kunstblut.
Was gibt’s noch zu erwähnen…: Der Streifen ist nicht sonderlich ernst gemeint, ist also eher von der lustig-doofen Fraktion. Zwar lang nicht so bodenlos lächerlich wie etwa „Sukeban Boy“, wenn krakeelt wird, dann aber schon arg übertrieben und *balla-balla*, mit sinnlosen Ninja-Einlagen garniert und mit Opfern, die sich die Eingeweide auskotzen.
Irgendwie könnte „The Machine Girl“ auch als Hommage an bzw. Lobgesang auf den Splatterfilm an sich gesehen werden, wird doch ständig auf verschiedenste Klassiker verwiesen (siehe: ein Kerl mit vielen Nägeln im Kopf, die Guillotine, die exzessiven Blutfontänen…).
„Why Don’t You Wash Your Hair with Your Son’s Blood !?“
- Ami, die einem in der Badewanne sitzenden Kerl, den sprudelnden Torso seines Sohnes unter die Nase hält.
Gewalt:
(+)(+)(+)(+)(-)
Gewalt mit Schmunzel-Garantie:
(+)(+)(+)(+)(+)[(+)]
Story / Spannung:
(+)(+)(-)(-)(-)
Fazit:
Spaßige Splatter-Granate für Jung und Alt. Zwar nicht übermäßig wegweisend und über die Story breiten wir mal schnell den Mantel des Schweigens aus, …aber WOW! DER STREIFEN ROCKT!!!