Wer sich von dem Film dem Titel, der Synopsis, der Herkunft und der Besetzung nach eine Mischung aus Blaxploitation, aus Buddy Picture und Spencer / Hill erhofft und darauf freut, sieht sich leider schnell ge- und enttäuscht. Eventuell sind Ansätze von all dem vorhanden, kleinere Versuche, gerade auf die in den 80ern beliebten unterschiedlichen Paarungen von Polizisten im Sinne eines Actionfilmes wenigstens einzugehen, ist der Film darunter und drumherum allerdings nicht gut. Und stellt sich bei all dem auch derart unbeteiligt und uninteressiert an, analog zu dem 'Bemühen', hier (titelmäßig) Detroit als Miami auszugeben:
Robert Delaware [ Harrison Muller Jr. ] hat nach den Tod seinen Vaters in Ausübung seiner Pflichten, des Polizisten Philip Delaware, die gleiche Karriere eingeschlagen, um so hauptberuflich an der Aufklärung des noch ungesühnten Verbrechens zu arbeiten und die Hintermänner zur Strecke zu bringen. Sein erster Partner, der erfahrene Einzelgänger Gamble, genannt "P.O." (für "pissed off") [ Richard Roundtree ] hat auf derlei Ambitionen und einen Anfänger an seiner Seite so überhaupt keine Lust, lässt sich allerdings an der eigenen Polizistenehre packen und wollte sowieso dem aus dem Ufer laufenden Drogenhandel in der Stadt an den Kragen gehen. Zusammen stößt das ungleiche Gespann auf den (dem Zuschauer längst bekannten) Obermotz, war es doch Philip Delawares Partner Curtis Grover [ Michael Aronin ] selber, der den Mord verübt und sich mit dem damals erbeuteten Drogengeld eine neue Identität als Großkrimineller aufgebaut hat.
Dass das so richtig nichts wird mit dem Actionreißer sieht man dann gleich schon zu Beginn. Die einleitende Drogenrazzia am Verladehafen, die alsbald zu einer 'wilden' Schießerei zwischen ertappten Gangster und den sie observierenden und extra auf die kriminelle Aktion wartenden Gesetzeshütern ausbricht, ist bereits äußerst theatralisch, d.h. gestelzt und ohne wirkliche Bewegung, Engagement, Einfällen und Vorfällen umgesetzt. Ein Ducken hinter Mülltonnen und anderes Gerät, ein Rennen und Verfolgen von einem dunklen Loch in das nächste schmuddelige Element; dazu eine Überraschung, die keine ist und fertig ist der Opener zu der Geschicht'.
Ein "fünf Jahre später" schließt im Grunde an diese Eröffnung und besonders ein einleitendes Gespräch zwischen den ehemaligen Kollegen im Polizeidienst an; was eine Art sich selbsterfüllende Prophezeiung und die erste und bald auch die letzte gute Idee vom umtriebigen Autoren Roberto Leoni, einem durchaus erfahrenen und sich anders als Regisseur Alfonso Brescia auch mit dieser Gattung Film auskennenden Autoren ist. Natürlich ist der Sohn aufgrund des Geschehens doch in den Polizeidienst eingetreten, was der mittlerweile erschossene Vater so überhaupt nicht wollte und alles andere als seinen vorherigen Bemühungen entspricht. Die Rache ist nah und ist mein, und steht im Ziel der weiteren Handlung, das Schnappen des Haupttäters, der uns bekannt, den Cops aber bis kurz vor Ende wie Alles Andere auch noch ein Rätsel, weswegen das Ziel hier eigentlich nur der Weg dahin ist. Etwas dünn für einen Neunzigminüter, so dass hier auf dem Weg dahin allerlei andere Geschehnisse und ein Ortswechsel von den Vereinigten Staaten in das genauso schmuddelig scheinende Napoli addiert werden, die den Alltag der erst unfreiwilligen, nach ersten Belastungsproben aber natürlich eng miteinander tätigen Partnern mit Polizeimarke und Dienstwaffe wiedergeben.
So wird u.a. die Joe Louis Arena – die nunmal in Detroit liegt und nicht im Sonnenstaat, aber Pustekuchen – von zwei Kleinkriminellen überfallen und ein Raub gestartet, oder später eine Geiselnahme in der Motelanlage mit Lösegeldforderungen ausprobiert; alles so Kleinkram im Nebenher, dass nicht wirklich Aufregungen oder Action bereithält und schnell mit ein zwei Schüssen aus dem kleinkalibrigen Dienstrevolver wieder erledigt ist. Wenigstens lernen sich so die beiden unterschiedlichen Individuen – Einer weiß, Einer schwarz. Einer Jung, Einer alt. Einer kultiviert, Einer aufbrausend usw. – besser kennen und sich zwar nicht lieben, aber miteinander verstehen, so dass auch die vorherigen Reibereien vom "Ich spiele hier keinen Babysitter", "Ich kenn Dich nicht. Ich mag Dich nicht. Ich trau Dir nicht." und das mit dem "Grünschnabel" und "Anfänger" endlich aufhören. Weil so clever und bedeutsam waren derlei Sprüche nicht.
Roundtree als (neben eventuell Alberto Dell'Acqua) einzig namhaftem und gleichzeitigem Aushängeschild des Filmes ist hier weit entfernt von einer eigentlichen Präzens, wird vielleicht eine solide Routine in allem geboten, mehr allerdings nicht. Immerhin wird seinem auch hier schon fortgeschrittenen Alter Rechnung getragen und eine gewisse Abgeklärtheit formuliert, in der der damals fast Fünfzigjährige auch nicht mehr jedem Betthäschen nachsteigen muss, sondern lieber mit der Pulle Schnaps und der Zigarettenpackung nachts ins Bett geht. So preiswert wie die Produktion gehalten ist, oder zumindest so aussieht, hat dies wahrscheinlich auch als Ersatz für sein Gehalt hergehalten, so dass Roundtree nicht mal zum Showdown mit Maschinenpistole und Kettensäge sich bemüßigt sieht, die dicke Plunderjacke abzulegen.