Der Tod klopft schon fast an die Tür von Martin und Rudi. Beide haben die Diagnose Gehirntumor und Knochenkrebs erhalten. Also beschließen die beiden, zum Meer zu fahren, weil Rudi in seinem Leben noch nicht dort war. Die beiden stehlen das erstbeste schnelle Auto und machen sich auf dem Weg. Leider gehört der Wagen zwei Ganoven, die eine Million Mark im Kofferraum deponiert haben. Damit beginnt für Martin und Rudi ein turbulentes Abenteuer.
Gute Komödien gibts aus deutschen Landen ja nicht gerade wie Sand am Meer. Zum Glück gibts ja die wenigen rühmlichen Ausnahmen, wie die Klopfaktion an der Himmelstür. Eigentlich ist die Handlung ja gar nicht witzig, denn im Grunde wollen zwei vom Tode gezeichnete sich einfach nur einen letzten Wunsch erfüllen und einen Trip ans Meer, schließlich weiß Martin ja, das man im Himmel nach dem Tode über nichts anderes spricht.
Was Thomas Jahn allerdings aus dem eher dramalastigen Stoff macht ist schon aller Ehren wert. Selbst bis in die kleinste Rolle sind arrivierte und motivierte Darsteller am Start und selbst Til Schweiger (den ich in etwa so liebe wie einen Eiterpickel auf der Nase) fällt mit seiner Machoart nicht unangenehm auf. Auch auf internationale Ebene wurde wert gelegt, da schauen mal eben Rutger Hauer und Huub Stapel mal wieder in Allemania vorbei. Moritz Bleibtreu gewinnt mit seiner Rolle als luschiger arabischsprechender Handlanger Abdul ja beinahe schon Kultstatus.
Die Handlung erinnert dabei ein wenig an einen Episodenfilm. Nachdem die beiden traurigen Helden aus dem Krankenhaus ausgebüchst sind und zum Start einer Gangsterazubi Karriere ein Auto gestohlen haben, finden sie im Kofferraum eine Million D-Mark. Diese gehört einem Ganoven, der das Geld natürlich wiederhaben will und Martin und Rudi zwei seiner Schergen hinterheschickt, deren Jagdmethoden mehr als tolpatschig sind. Dies ist in der Roadmovie Comedy sowas wie der rote Faden, während man zwischendurch allerlei Unsinn mit dem neugewonnenen Reichtum anstellt.
Ernst nimmt sich hier allerdings keiner. Die Story ist gespickt von meist gelungenem Humor, der sogar nur ganz selten auf Fäkalwitze zurückgreifen muß. Jeder Charakter, egal ob nun gut oder böse, ist rein auf Lacher ausgelegt und erstaunlicherweise funktioniert das prima. Nettweise greift man dabei eher auf schwarzem Humor zurück und nicht die typisch deutsche Variante a la romantische Komödie, die nicht wirklich lustig ist. Da kann selbst das vergleichsweise ernste Ende keinen Schaden anrichten. Von mir gibts eine absolute Empfehlung und hoffentlich greift mal wieder jemand den hier gezeigten Stil wieder auf.
8/10