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Yippie! Wieder einmal hat sich die Menschheit selber ins Abseits gebombt und alles platt gemacht mit Hilfe diverser Atombomben. Nur wenige scheinen dieses tragische Ereignis überlebt zu haben. Und wie das nun mal so ist, gibt es gute und böse Überlebende. Die Bösen ziehen auf ihren Mopeds mordend und plündernd durch das angeblich verwüstete Land. Die Guten versuchen sich zu wehren. Aber nur einem Mann gelingt es, den nötigen Mut aufzubringen und sich den Horden von fiesen Dorfrockern um ihren Anführer BIGMAN in den Weg zu stellen.
Dieser Film ist klasse. Er hat alles, was ein behämmertes B-Filmchen braucht um auch als solches identifiziert zu werden. Die Handlung ist komplett aus den gut ersichtlichen Vorbildern wie „Mad Max“ und ähnlichem zusammengeschustert und Freund Geldmangel lächelt einen die ganze Zeit über aus der Glotze an. Werden manchmal solche Filme in irgendwelchen urbanen Trümmerhaufen abgedreht, bewegen wir uns in „1994…“ durch blühende, grüne Landschaften, die nicht ansatzweise das Gefühl vermitteln, dass hier auch nur eine einzige Bombe gefallen ist. So kann keine gemeine Endzeitstimmung aufkommen. Da hilft es auch nichts, wenn die meisten der Drehorte, karge Landschaften vortäuschen möchten, welche man aber eindeutig als Zielort des nächsten Urlaubsaufenthaltes ausmachen kann. So viel dazu.
Trotzdem finde ich den Film als B-Movie durchaus sehbar. Denn wie gesagt, hier gibt es alles, was ein B-Film ausmacht, wozu nicht einmal so mies agierende Darsteller gehören. Ja, man kann sogar von relativ soliden schauspielerischen Leistungen sprechen. Natürlich wird man nicht mit den Protagonisten mitfiebern, aber man kann ihnen zumindest ein Mindestmass an Können zusprechen.
Auch so etwas Ähnliches wie leichte Spannung kommt auf. Nicht das man sich jetzt an den Fingerkuppen nagen würde, aber ich wurde schon vor der Glotze gehalten, was bei solchen Filmen ja nicht immer de Fall ist. Dazu gibt es etwas Action, ein paar Explosionen, etwas Blut (in der DF geschnitten, welche hier zur Besprechung als Grundlage diente) und natürlich die üblichen überflüssigen, ausgeleierten bis total dämlichen Dialoge, welche solch einem Film die entsprechende Würze geben.
Aber, man kann „1994…“ natürlich auch von einer anderen Seite sehen. Nämlich der, einen guten Endzeitfilm zu erwarten, wie ihn das Cover von All-Video verspricht. „Die Menschheit ist nahezu ausgelöscht… brutale Gewalt beherrscht das verwüstete Land“. Dem ist eben nicht so. Und daran ändern auch die fehlenden Szenen, welche zum Großteil aus Handlungssequenzen bestehen, nichts. So wird dem Zuschauer, welcher sich eher dem Mainstreamfilm hingibt, ein wahrscheinlich enorm langweiliges, billiges und schlecht gemachtes Filmchen erwarten, bei welchem er entnervt die Kassette in die Ecke werfen wird. Für alle anderen bleiben knapp 75 Minuten brauchbare, wenn auch nicht überragende, Filmminuten.

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