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Anwälte sind Handlanger des Teufels, das ist jedem klar. Der Beweis wird hier erbracht.

Der Junganwalt Lomax wird von einer großen New Yorker Kanzlei angeworben, weil er noch keinen Prozeß verloren hat. Der väterliche Inhaber der Kanzlei, Milton, kümmert sich rührend um den Nachwuchsstar, hat aber sehr egoistische Motive. Lomax ist nämlich sein Sohn, er selbst der Teufel, und so soll sich der Sohn um den Nachwuchs kümmern, damit endlich die Welt vom Bösen beherrscht werden kann.

Der Film beginnt als ganz normaler Gerichtsthriller und bleibt auch bis weit über die Hälfte auf dieser Spur. Fast wie "Die Firma", möchte man meinen, doch dann kommen übernatürliche Elemente hinzu, die Frau des Junganwalts begeht Selbstmord, und die Auflösung im großen Finale ist wirklich überraschend.

Dennoch, die Geschichte ist ja leider nicht neu, aber sie wird sehr spannend und mit subtilen Schockmomenten erzählt, kein Splatter, keine übermäßige Gewalt, aber das braucht es auch nicht. Denn was den Film absolut sehenswert macht, ist ein weiterer Großauftritt von Al Pacino als John Milton ( kennt eigentlich jemand "Paradise Lost"...), der den Teufel wirklich absolut gekonnt darstellt. Gestik, Mimik, Sprache, das alles ist bei diesem begnadeten Schauspieler passend und nie übertrieben. Natürlich verblaßt dagegen Keanu Reeves, der die meiste Zeit nicht weiß, wie ihm geschieht, und auch die restliche Schauspielerriege spielt nur eine Nebenrolle, diese aber stimmig und gut. Der Sound ist dem Thema des Films angemessen, düstere Choräle, lateinische Gesänge und nicht so auffällig in den Vordergrund drängend.

Sicher, der Film ist lang, hätte aber noch viel länger dauern können, zumal sich auf der DVD ca. 30 MInuten Deleted Scenes finden, herausgeschnitten der Länge wegen. Nun, anspruchsvolle Unterhaltung ist im Hollywood-Popcornkino nicht so gefragt, wer aber Sprachwitz, Spannung und intelligente Details zu schätzen vermag, sollte diesen Film unbedingt sein eigen nennen. 9/10

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