Review

Soso, das ist also die neuste Entschuldigung für einen Film-Versuch von J.J.Abrams. Nicht genug damit, dass er seit Jahren die Leute mit Lost quält, so fängt er nach und nach auch noch mit dem Produzieren von abendfüllenden Filmen an. Zuletzt erst hat der werte Herr Mission Impossible 3 im Marianengraben
versenkt, nun versucht er sich an einem Monsterfilm, aber natürlich nicht so, wie alle anderen. Nein, der schlaue Herr A. lässt seine Kunden, die "Film"fans, die Werbearbeit machen. Warum auch nicht? Ich suche auch noch immer jemanden, der mir monatlich Geld auf mein Konto überweist. Im Internetzeitalter ist diese Art der Arbeitsverteilung hip, trendy oder einfach "in", so dass sich schon lange keiner der Abrams-Jünger darüber beschwert, denn schließlich hat der Meister gesprochen. Genauer betrachtet hat er nur einen Fetzen hingeworfen und die dumme Meute darf sich daran austoben. Aber gut, genug zur Vermarktungskampagne von Herrn A.
Nun zurück zum Film. Wie angedeutet, handelt es sich um einen Monsterfilm, ähnlich Godzilla oder Independance Day, der aber doch ganz anders sein soll.
Der Zuschauer sieht nämlich alles aus der Ameistenperspektive durch die Videokamera eines von anfangs mehreren (waren wohl so 4-5) Freunden. Diese feiern ca. 20 Minuten lang eine Feier, die dann ohne Vorwarnung durch das böse Monster unterbrochen wird, welches sich gerade duch Manhattan kämpft. Die folgenden knapp 50 Minuten sieht man die Freunde, die nach und nach weniger werden, durch das verwüstete New York stapfen, nur um einer wagen Hoffnung nachzujagen, denn einer der Herrschaften hat kurz nach dem Ausfall sämtlicher Handy-Netze noch einen Anruf von seiner verschütteten Freundin bekommen, die es nun zu retten gilt. Allen unwägbarkeiten zum Trotz wird sich erst durch Straßen, dann durch die U-Bahn und schließlich durch halb zerfallene Häuser gekämpft, um die Freundin tatsächlich noch lebend vorzufinden. Gut für mich und schlecht für die Protagonisten ist, dass sie letztendlich unter irgendeiner Brücke gen Jenseits verrotten (Übrigens das einzig positive an diesem Film).
Soweit so schlecht, was die "Geschichte" angeht. Man mag ja zu der Idee, alles aus der Perspektive der beteiligten Personen zu sehen, stehen wie man will, aber die Umsetzung ist einfach nur lächerlich schlecht. Da wird beim größten Krawall, wenn z.B. die Autos und Gebäudeteile durch die Straßen fliegen, die Kamera absolut ruhig gehalten, aber sobald mal ein Schritt gemacht wird, wackelt es. Zum Glück entwickelt sich die Videokamera als Allround-Teil, welche, oh wie nützlich in der dunklen U-Bahn, eine Nachsicht-Einheit hat, so dass man die bösen kleinen Aliens noch rechtzeitig sehen kann. Und hier kommt dann der total Wackel-"Overkill", denn scheinbar meint Herr A., dass man Spannung durch Kameragewackel hervorrufen kann, doch das ist definitiv nicht so. Neben der inkompetenten Umsetzung der Idee schafft es Herr A. nicht einmal ansatzweise, Sympathie für die Hauptakteure zu erzeugen. Wer nun als nächstes wie draufgeht, ist dann auch egal, Hauptsache das Ende des Films kommt damit einen Schritt näher. So stört es selbst die Akteure nicht, wenn ihre Freundin den Raum mit ihrem Blut und Gedärmen dekoriert (im Klartext explodiert), denn die Kamera und die Personen laufen einfach weiter. Und als dann Hud, unser Alter-Ego und Videokameraträger in 3-4 Stücke gerissen wird (ich habe nicht gezählt, wieviele Stücke es nun wirklich waren), wundert es mich auch überhaupt nicht mehr, dass Rob die Karmera aus den Einzelteilen holt und lustig weiterfilmt. Alles der ganz normale JJA-Wahnsinn.
Auf die restlichen Geschichtsstücke zwischen den Logiklöchern möchte ich auch gar nicht weiter eingehen, denn das ist meiner Meinung nach verlorene Zeit.
In diesem Sinne bleibt Kleefeld für mich ein weiterer Beweis, dass JJA doch bitte einen Beruf suchen soll, den er wenigstens ansatzweise beherrscht. Bis zum nächsten Film verbleibe ich mit der Bestwertung (1/10) für JJA-Filme der größte JJA-Fan! Jawoll!

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