Review

Inhalt:

China, zur Zeit der Qing-Dynastie. Die Bande der "3 Drachen", das sind Zhou San Chao (Chui Fat), der mit seinen fliegenden Messern agiert, Fan San (Yuen Fai) der mit breitem Schwert und einer Tonfa gleichzeitig kämpft, sowie ihr Anführer Yen Ching Wan (Johnny Wang Lung Wei)..., sie sind für etliche Morde und Diebstähle in der Region verantwortlich zu machen.

Der edle Schwertmann Chin Tien Yun (Chen Kuan Tai) kann die Bande der "3 Drachen" endlich in einem Gasthaus stellen!
Doch ein Gast stellt sich -mitten im Kampf- als mit den "3 Drachen" kollaborierender Scherge heraus... Huang Lao Liu (Ching Miu)!
Dieser verletzt Chin Tien Yun mit einem Dolch sehr schwer..., nur mit Mühe kann Chin den "3 Drachen" entfliehen...! Er kann die KungFu-Schule von Meister Shi Chen Chung (Lau Hok-Nin) erreichen....!

Dort nimmt ihn einer der Schüler, Kao Chien (Yuen Tak), klammheimlich auf, und pflegt ihn gesund.
Kao Chien ist seit 3 Jahren in der Kampfschule..., und hat kaum etwas gelernt.
Auch wenn die Tochter ("Candy" Wen Xue-Er) und der Sohn (Ng Hong-Sang) des Meisters ihm oftmals beistehen..., der Meister selbst hält wenig von seinem Schüler..., und dieser wird zudem von den beiden unterbelichteten Mitschülern Wei Kun (Chan Lau) und Ying Chang (Lam Fei-Wong) kräftig aufgezogen.

Bei Chin Tien Kun lernt Kao Chien denn endlich richtig KungFu! Und er ist ein gelehriger Schüler!
Bei einem Übungskampf kommt es denn heraus, dass Kao Chien Unterricht von Chin erhielt, und dieser sich heimlich in der Kampfschule aufhält.
Meister Shi Chen Chung will Kao bestrafen..., diesem gelingt die Flucht aus der Kampfschule.
Bei Chin bricht indes die alte Wunde wieder auf..., auch er entweicht aus der Schule. Jedoch stellen ihn nunmehr die "3 Drachen"..., die Chin brutal töten.

Kao Chien findet Unterschlupf in einem Gasthaus..., dessen Boss (Wong Ching Ho) Kao herumkommandiert.
Die "3 Drachen" übernehmen derweil die Kampfschule von Meister Shi Chen Chung..., dieser und seine Schüler, sowie Sohn und Tochter, sind nunmehr gedemütigte Leibdiener der neuen Herren der Schule!

Kao Chien kehrt in die Schule zurück..., und auch er bedient die 3 neuen Herren der Schule.
Doch das ist nur Tarnung..., er will sich alle "3 Drachen" vornehmen..., einen nach dem anderen. 
Nach Fan San und Zhou San Chao ist es Yen Ching Wan, dem sich Kao Chien zum letzten, alles entscheidenden Duell auf Leben und Tod stellen muss............


Fazit:

Im Jahre 1980 drehte Regisseur Tony Liu für die Studios der Shaw Brothers diese flotte und actiongeladene Eastern-Komödie, die für die Shaw Brothers zum großen lukrativen Erfolg avancierte.
In den Hochglanz-Sets der Shaw Brothers, die dem Streifen die so typische Atmosphäre verleihen, gelang eine abwechslungsreiche und unterhaltsame Action-Komödie mit vielen dynamisch-intensiven Fights und prominentem Shaw-Cast!

Diese Eastern-Komödie lebt neben dem surreal-künstlichen Hochglanz-Ambiente ala Shaw, auch von der flotten Umsetzung einer relativ einfachen Rache-Story und vom Gegensatz den die Darsteller verströmen: 
Ein ernster Chen Kuan Tai, böse Villains mit Johnny Wang Lung Wei an der Spitze, der gar keinen Spaß versteht, sowie dessen jähzornigen Schergen auf der einen Seite..., und auf der anderen Seite ein etwas spitzbübischer Held, verkörpert von Yuen Tak, der sich mit gemeinen, minderbemittelten Mitschülern rumplagt, aber auch gelehriger Schüler Chen Kuan Tai´s ist. 
Und somit eben auch einen etwas ernsthafter angelegten Anstrich erhält, um blutig Rache nehmen zu können!

Das ist aber vielleicht auch das Manko, dass Tony Liu hier seinen Eastern so gegensätzlich angelegt hat.
Die Comedy speist sich aus 2 unterbelichteten Schülern, Lam Fei-Wong und Chan Lau, die den Helden ärgern..., und sich dusselig anstellen.
Im krassen Gegensatz dazu eben die Bösewichte, ein ernsthafter neuer Sifu..., und blutige Fights auf Leben oder Tod! So hängt denn "The master" ("Der Shaolin-Gigant") eben auch etwas zwischen Comedy und hartem KungFu-Actioner..., was nicht jedermann gefallen dürfte.
Mir gefiel es soweit..., Tony Liu packt viel in seinen Film hinein, es wird nie langweilig, leichte Schnörkel in der Storyline würzen einen einfachen Grund-Plot..., und ein Anhänger der Shaw Brothers ist in dieser Atmosphäre ja eh in seinem Element und verzeiht da vieles.

Tony Liu nützt die luxuriösen Sets der Shaw-Studios denn geradezu genüsslich aus, geht kaum mal nach draußen, verlegt fast alles in die surrealen Hochglanz-Kulissen der Shaw Brothers.
Für den Fight zwischen Fan San und Yuen Tak sucht Liu indes einen interessanten Außen-Drehort auf..., ein verfallenes Haus am Meer mit grünen Bergen im Hintergrund..., so verfallen, dass es eine räumliche Offenheit bietet, und die Berge im Hintergrund einen besonderen Kontrast darstellen.
Weitestgehend wird aber im Studio gedreht..., und die all zu typische Shaw-Atmosphäre bestimmt die Bild-Kompositionen.

Yuen Tak ist hier der Held, zwar leicht zappelig, aber doch eher ein zurückhaltender Typ..., er wirkt fast etwas dumm. Doch lernt er schnell..., und kann denn alle, insbesondere die Villains täuschen.
Yuen Tak zeigt ein variables Spiel..., wirkt aber als Held dahingehend nicht so überzeugend, da er denn doch im Schatten eines anderen steht..., wer das wohl ist?

Chen Kuan Tai, der MegaStar der Shaw Brothers, der nach riesigen Erfolgen für und mit Shaw denn 1977 die Studios verließ, aber bereits 1978 mit "Vier gnadenlose Rächer" (siehe mein Review auf dieser website) ein fulminantes Comeback bei den Shaw Brothers feierte..., er blieb dem Studio denn noch eine Weile treu, und konnte auch hier reüssieren.
Sein Charakter ist hier ernst angelegt, ein edler Kämpfer mit Vorsätzen..., ruhig und abgeklärt..., Fighter und Sifu. Er ist der eigentliche Star dieser Produktion..., wegen ihm sieht man sich den Film an, mir ging es jedenfalls so.

Johnny Wang Lung Wei ist hier der oberste Villain..., auch er absolut ernst..., fast jähzornig..., ein "White hair"-Villain mit skrupellos-böser Aura, ein Menschenleben zählt ihm erwartungsgemäß gar nichts.
An seiner Seite Yuen Fai, der mit einem breiten Schert in der einen Hand und einer Tonfa in der anderen, eine besondere Technik zeigt, sowie Chui Fat mit seinen fliegenden Messern, sie sind hitziger als Johnny..., und kontrastieren somit mit ihrem Anführer.

Chan Lau und Lam Fei-Wong sind als dumme Mitschüler, die die Schule wohl nur für die kostenfreie Verpflegung und Logis nutzen, für die Comedy zuständig. Wie bei Eastern-Komödien üblich, muss der europide Betrachter da durch manch alberne Dümmlichkeit..., da ist nicht alles wirklich lustig, na ja.

Shaw´s Nebenrollen-Haudegen Ching Miu und Wong Ching Ho sind nur kurz im Einsatz, die niedliche "Candy" Wen Xue-Er füllt eine wenig gehaltvolle, weibliche Rolle aus. Die Mädels in einer Bordell-Szene sind für Chinesinnen außergewöhnlich vollbusig, zeigen dies auch blanko..., und was ich sah, war nicht schlecht.

Wichtigstes ist die KungFu-Action, mit ein paar kurzen Trainings-Sequenzen.
Rasante, dynamisch-intensive KungFu-Fights, technisch hohes Niveau..., und es wird auch ala Shaw Brothers teilweise ziemlich blutig.
Die Intensität steigert sich sukzessive mit der Laufzeit..., Yuen Tak legt einen Zahn zu..., und Johnny Wang Lung Wei und natürlich Chen Kuan Tai zeigen, dass sie ausgewiesene Kampfkünstler sind.
Mit der Waffe können sie auch umgehen..., dies ist insbesondere im Finale zu sehen, als Yuen Tak zum Schwert und Wang Lung Wei zur chinesischen Hellebarde greifen.

"The master"..., ein flotter und unterhaltsamer Eastern aus der beginnenden Endphase der Shaw Brothers.
Die DVD von KochMedia ist wie gewohnt gut aufgemacht, mit Trailer in Mandarin und einem klassischen deutschen Trailer aus Kinozeiten..., mit der Off-Stimme von Hartmut Neugebauer, DEM deutschen "Mr Eastern"..., da lacht das Herz.
Außerdem bei den Extras auf der DVD: Die Shaw Brothers-Partie von 2007 mit vielen Stars die sich in einem großen Speise-Saal trafen.
Man sieht viele Weltstars, u.a. Lau Kar Fei, Ti Lung, Chiao Chiao und Lily Li..., was hätte ich darum gegeben, da dabei zu sein. Herzstück des Party-Berichts ist aber ein Interview auf dieser Partie, mit Chen Kuan Tai und Ku Feng, die über die alten Zeiten plaudern. Da hat unsereins ´ne Träne im Knopfloch.....

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