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"The Eye" ist ein weiteres unnötiges Remake eines im Original halbwegs gelungenen Hongkong-Gruselstreifens. So nahm man eine fürs junge Zielpublikum zugkräftige Jessica Alba für die Hauptrolle einer Hornhauttransplatierten und bügelte das ohnehin schon eher zaghafte Gruseln in modernen Breitwandbildern hollywoodtypisch glatt. Ein Erfolgskonzept, das (leider) stets funktioniert und somit ein ums andere Mal automatisch das nächste Remake garantiert.
Wenn sich "The Eye" auch technisch wie schauspielerisch erwartungsgemäß keine Blöße gibt, so kann dies dennoch nicht über die Tatsache hinwegtäuschen, dass das von David Moreau und Xavier Palud inszenierte Geistertreiben zumindest für Leute, die im Genre etwas bewandert sind, schlicht langweilig daherkommt. Auch ohne Kenntnis des Originals ist mit Geisterkind und mysteriösen Schuldgefühlen im Prinzip von Anfang an klar, wie der Hase laufen wird. Tempo nimmt die Story allein schon aufgrund dieser Tatsache zu keinem Zeitpunkt auf und bis zum Finale dreht sich "The Eye" mehr oder weniger im Kreis, ohne dass ein echtes "Oho"-Erlebnis auftritt oder gar eine Spannungszunahme zu verzeichnen wäre.
Ganz konsequent gibt es dann aber ein halbes Dutzend altbekannter Gruselszenen, die, trotz ordentlicher optischer Spielerreien und Soundeffekte, aufgrund extremer Ideenlosigkeit jedoch praktisch keine solchen mehr sind. Großes Gähnen ist eher angesagt! Goremomente gibt es typischerweise in diesem übersättigten Subgenre auch nicht, womit letztenendes nur die recht gelungene technische Inszenierung einen Totalausfall verhindert.

Fazit: Genreunkundige Naturen könnten sich tatsächlich zwei bis dreimal auf simple Art und Weise erschrecken (wobei selbst dann noch die nötige Lautstärke der Schockmomente fehlt). Alle anderen sehen mehr dem Abspann entgegen, als sich auf die lahme 0815-Handlung und die platten Charaktere konzentrieren zu können. Da kann auch das Finale nichts mehr reißen, das zudem trotz relativer Inhaltsgleichheit in keinerweise mit dem des Originals mithalten kann und leider nur Hollywood-Klischees bedient. Eines der unnötigsten und im Grunde vor allem inhatlich sogar misslungensten Remakes überhaupt...

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