Im Alter von fünf Jahren verliert Sydney Wells bei einem Unfall ihr Augenlicht. Zwar ist es der selbstbewussten und charmanten jungen Frau gelungen, ein erfolgreiches Leben als umjubelte Violinistin in Los Angeles zu führen, aber dennoch ist sie erfüllt von der Sehnsucht, wieder sehen zu können. So entschließt sie sich zu einer Operation, die ihr Leben verändern soll, eine Netzhaut-Transplantation. Nach der OP wird Sydneys Sehvermögen auch tatsächlich besser, wären da nicht die schrecklichen Visionen, die sie heimsuchen. Sydney macht sich auf die Suche nach einer Erklärung. Sie muss wissen, von wem sie die Augen hat...!
Soweit ich informiert bin, soll es sich bei diesem amerikanischen Remake ja angeblich um eine 1:1 Kopie handeln. Da ich das Original nie gesehen habe, kann ich das nicht beurteilen und so nur diesen Film bewerten. Und der hat mir wirklich sehr gut gefallen, den Regisseuren David Moreau und Xavier Palud ist es hier auf jeden Fall gelungen, einen sehr spannenden und interessanten Mystery/Thriller zu produzieren, in dem Jessica Alba durch eine sehr gute schauspielerische Leistung zu überzeugen weiss. Gerade die Passagen, in denen es bei ihr zu der Erkenntnis kommt, das es nicht mit rechten Dingen zugehen kann, hinterlassen einen sehr intensiven und authentischen Eindruck.
Ob Kopie oder nicht, "The Eye" versteht es, einen konstant hohen Spannungsbogen zu ziehen, der zu keiner Zeit auch nur den Anflug eines Einbruchs aufzeigt. Langsam aber stetig wird die vorhandene Spannungsschraube immer mehr angezogen, so das man manchmal schon ganz automatisch die Luft anhalten muß. Es entwickelt sich innerhalb kürzester Zeit eine wahre Gänsehaut-Atmosphäre, der man sich nicht entziehen kann. Man wird von der Faszination des Geschehens gepackt und fiebert als Betrachter unwillkürlich mit.
Jessica Alba versteht es sehr gut, die verwirrenden Gefühle der Sydney dem Betrachter näherzubringen, ihr Spiel ist absolut realistisch und sehr glaubhaft. Man kann sich durchaus in ihre Rolle hineinversetzen und sich mit ihr identifizieren. Ihre sehr ausdrucksstarke Darstellung der blinden Violinistin ist neben der unheimlichen Atmosphäre in meinen Augen das absolute Highlight des Films und verleiht ihm eine ganz besondere Note.
Auch die vorhandenen Schock-Effekte sind meiner Meinung nach äussert gelungen und bieten eine Gänsehaut-Garantie. Alles zusammengenommen bietet der Film wirklich das, was man sich von ihm erwartet, nämlich erstklassige Mystery-Unterhaltung, die fesselt und durch ihre flüssige Erzählweise zu überzeugen weiss. Man sollte "The Eye" auf jeden Fall gesehen haben, egal, ob man das Original nun kennt oder auch nicht.
8/10