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Tim, Cindy, Mike und Vanessa wollten nur einen ruhigen Abend verbringen. Doch vergiftetes Softeis ändert alles. Von Krämpfen geplagt, verlieren sie das Bewusstsein. Als sie wieder zu sich kommen, stimmt irgendetwas nicht. Die Menschen um sie herum bewegen sich plötzlich viel schneller und ergreifen beim Anblick der vier entweder schreiend die Flucht oder versuchen sie mit allen Mitteln zu töten. Sie selbst sind ungewöhnlich stark und verkraften sogar Schusswunden und abgetrennte Gliedmaßen problemlos. Außerdem ist da noch diese seltsame Lust am Blutvergießen und ihre neu entdeckte Vorliebe für Menschenfleisch ...


Zombies sind auch nur Menschen!


Gerade diese Aussage ist es, die dieser Low Budget Produktion von Regisseur Matthew Kohnen ihren ganz besonderen Reiz verleiht, denn bekommt man als Zuschauer doch einmal ein Zombie-Szenario aus der Perspektive der Untoten geboten. Und diese Sichtweise bietet doch einigen Platz für jede Menge Humor, der sich in trockenem Wortwitz und fast schon zwangsläufig aufkommender Situationskomik äussert, die nicht selten schon skurrile Züge trägt. So präsentiert sich einem eine Geschichte, die twar inhaltlich eher recht dünn daherkommt, was aber gar nicht weiter auffällt, da sie einen extrem hohen Unterhaltungswert beinhaltet. Und genau so sollte man dieses Independent-Werk auch einstufen, als unterhaltsame und sehr trashige Zombie-Komödie, die insbesondere durch die zwei vollkommen unterschiedlichen Sichtweisen des Geschehens zu überzeugen weiss und dem Zuschauer so auch einmal etwas Neues bietet, das man sogar schon als innovativ bezeichnen kann.

So bekommt man in den Farb-Passagen des Films das Szenario aus der Sicht der Untoten serviert, die ganz normal miteinander sprechen und sich lediglich darüber wundern, das sie trotz der übelsten Verletzungen immer noch leben, jedenfalls aus ihrer Sicht. Alle anderen Menschen erscheinen ihnen dabei wie Infizierte, die sich viel zu schnell bewegen und auch zu schnell sprechen, als das man das Gesagte verstehen könnte. In den Schwarzweiß-Sequenzen widerum wird die Sichtweise der normalen Menschen gezeigt, die ihre Gegner als das sehen, was sie sind, nämlich ungelenke Zombies, die sich lediglich durch äusserst abgehackt wirkende Bewegungen und nicht zu verstehende Grunzlaute in Szene setzen. Ist es doch gerade dieser Kontrast, der dem Geschehen ein hohes Maß an Situationskomik verleiht und nicht selten der Grund dafür ist, das man vor lachen kaum an sich halten kann, da sich einem die wirklich wildesten und skurrilsten Situationen präsentieren.

Ein Highlight jagt das andere in diesem so aussergewöhnlichen Genre-Vertreter, wobei man allerdings anmerken sollte, das der vorhandene Humor nicht immer sofort zündet, da er größtenteils doch eher von der trockenen Sorte ist. Man sollte also keine vollkommen überzogene und alberne Passagen erwarten, ich möchte sogar behaupten, das manch witzige Stelle der Geschichte schon fast tiefgründigen Humor enthält, der sich nicht auf den ersten Blick offenbart. Mir persönlich haben vor allem die Stellen sehr gut gefallen, als sich schon eine kleine Zombie-Armee gebildet hat, die auf die Idee kommt, sich einen eigenen Lebensraum zu schaffen, indem sie eine eigene Stadt gründen, in der sie unbehelligt leben können. Ob dieses Anliegen allerdings auch umgesetzt werden kann, das soll hier nicht verraten werden, davon sollte man sich lieber selbst ein Bild machen, indem man sich diese köstliche Komödie anschaut.

Auch im darstellerischen Bereich kann man durchaus zufrieden sein, wobei man bei einem Film dieser Art sicherlich von Beginn an keine oscarverdächtigen Schauspielleistungen erwarten wird. Doch das Schauspiel der eher unbekannten Jung-Darsteller kann sich wirklich sehen lassen und passt nahezu perfekt in das trashige Szenario, das jederzeit bestens und extrem kurzweilig unterhalten kann. Mit seinem niedrigen Budget von geschätzten 1.000.000 $ hat Matthew Kohnen hier eine ganze Menge auf die Beine gestellt und einen Film kreiert, der Genre-Fans ganz sicher sehr zusagen wird. Zwar bekommt man keinen Härtegrad geboten, den man üblicherweise aus den meisten Zombiefilmen her kennt, da sich blutige Szenen nicht sinnlos aneinanderreihen, dafür wird man aber mit phasenweise tiefgründiger Situationskomik konfrontiert, die dem Werk sogar ein gewisses Niveau verleiht und ihn sehr wohlwollend von anderen Zombie-Komödien abhebt.


Fazit:


"Wasting Away" ist meiner Meinung nach ein absoluter Geheim-Tipp für Leute, die dem Sub-Genre des Zombiefilms sehr zugetan sind. Wenn dann noch eine Vorliebe für Komödien hinzukommt, die etwas von der Norm abweichen, das wird man hier bestens bedient. Der Film ist ein ausgezeichnetes Beispiel dafür, das nicht immer ein großes Budget vorhanden sein muß, um einen Film zu schaffen, der ganzzeitig gut und extrem kurzweilig unterhalten kann. Ich kann jedenfalls eine uneingeschränkte Empfehlung für jeden Genre-Fan aussprechen, denn hier wird man ganz sicher nicht enttäuscht.


7/10

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