Es gibt Filme, die sind bitterböse und trotzdem lustig. „Very Bad Things“ gehört definitiv dazu. Peter Berg liefert uns in seiner “Komödie” rabenschwarzen Humor in Reinkultur. Unaufhaltsam steuert die Handlung auf die finale Katastrophe zu; jedes Mal, wenn der Zuschauer im Glauben gehalten wird, es ginge nicht mehr härter, kommt ein neuer Knall.
Kyle Fisher hat vor, seine Freundin Laura zu heiraten. Bevor er jedoch in den Hafen der Ehe einfährt, will er mit seinen Freunden noch einmal die Nacht zum Tag machen. Natürlich geht das nirgendwo besser als in Las Vegas. Doch der Abend endet alles andere als fröhlich. Nicht nur das Hotelzimmer wird in ein Schlachtfeld verwandelt, auch die Prostituierte, die engagiert wurde, segnet das Zeitliche. Als dann auch noch ein Wachmann an die Tür klopft, nimmt das Schicksal seinen Lauf...
„Very Bad Things“ zieht seine Komik vor allen Dingen aus zwei Quellen: Zum einen aus der überraschenden und zu keiner Zeit vorhersehbaren Handlung und zum anderen aus den überragenden darstellerischen Leistungen. Nicht nur das Männerensemble rund um Christian Slater harmoniert perfekt, auch Cameron Diaz beweist eindrucksvoll, dass sie mehr kann als gut aussehen und lustig sein. Sie spielt so hemmungslos fies, dass man mit Kyle nur Mitleid haben kann, wenn er von ihr zurechtgewiesen wird. Nicht weniger psychopathisch und ebenso überzeugend präsentiert sich Christian Slater als Robert Boyd. Fantastisch, wie er immer weiter Richtung Wahnsinn abdriftet. Doch auch Daniel Stern, dessen Verfolgungswahn jegliche Form von „normaler“ Psychose übersteigt, liefert eine darstellerische Glanzleistung ab. Die Szene in der Tankstelle ist einfach unvergesslich. Das exzellente Drehbuch von Peter Berg tut sein übriges und lässt selbst die abgedrehtesten Szenen glaubwürdig erscheinen.
Wenn man dem Film überhaupt etwas anlasten kann, dann die Schwärze seines Humors. Dieser ist dermaßen böse und teilweise schon geschmacklos, dass zartbesaitete Zuschauer sich angeekelt abwenden könnten. Läßt man sich jedoch von der einen oder anderen blutigen Einstellung nicht gleich verjagen, bekommt man eindeutig eine der unterhaltsamsten Komödien überhaupt geboten. Über „Very Bad Things“ wurde einmal gesagt, dass er deutlich komischer sei, als „Verrückt nach Mary“. Dieser Vergleich hinkt natürlich, da sich der Humor beider Filme völlig unterscheidet. An Unterhaltsamkeit steht Peter Bergs Meisterwerk Letztgenanntem allerdings in nichts nach.
9/10 Punkte