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Der Schönste Tag, nahezu eines jedes weiblichen Wesens ist, ohne Frage, der Tag der Hochzeit und dem Gefühl, dass man sich endlich "unter der Haube fühlt". Männer sind diesem Tag zwar auch nicht unbedingt ganz abgeneigt, aber es gibt doch noch eine Zeit, die ihnen wesentlich mehr bedeuten dürfte, als der Tag an dem die Ringe ausgetauscht werden: Der Tag der Junggesellen-Abschieds-Party! Jenem Tag, an dem man(n) zum letzten Mal nochmal richtig die Sau rauslässt, bevor das Leben sich in ruhigere Bahnen begibt. Was aber passieren kann, wenn diese Feier gründlich in die Hose geht, davon erzählt Peter Bergs rabenschwarze Komödie, die wohl zum Bösesten gehört, was das Genre zu bieten hat.

"Very Bad Things" ist eine Komödie, die uns einmal dazu bewegt, den ganz perversen Humor, den wir wohl alle irgendwo in uns drin haben, mal an die Oberfläche zu lassen. Die Geschichte um ein paar Freunde, die bei einer wilden Abschluss-Party plötzlich den Tot mehrerer Menschen zu verantworten haben und dadurch langsam allesamt durchdrehen, ist bitterböse und nur so gespickt mit Situations-Komik der deftigsten Sorte. Zwar ist der Plot alles andere als Innovativ und einige heftige Logik-Löcher müssen auch verkraftet werden (Wie konnten die Freunde denn z. Bsp. die ganzen Werkzeugutensilien ins Hotel schmuggeln, die sie nach dem Unfall einkaufen?), doch im Grunde passt eigentlich alles wirklich gut zu einer Komödie dieser Art.

Hauptmerkmal sind dabei natürlich die abgrundtiefen Bösartigkeiten, die einem hier, mit äußerst morbiden Humor präsentiert wird. Da wird eine Prostituierte, bei einem wilden Geschlechtsakt, an einem Haken aufgespießt, es werden Leichen zersägt und einzelne Gliedmaßen wild durcheinander geschmissen. Ein Mann wird an seinem Auto, von einem anderen Auto zerquetscht, Cameron Diaz prügelt jemanden mit einem Kleiderständer fast tot und der Bräutigam verliert bei einem Autounfall beide Beine. Und das sind nur die bösartigsten Stellen dieses Streifens. Wo man sich bei einem anderen Film fast abneigen würde, so kann man hier aber darüber, komischerweise, lachen. Ja man lacht zum Teil sogar aus vollen Hals. Denn alles wird hier derart überspitzt, wirkt grotesk und wird einem auf solch einem goldenem Humor-Teller serviert, dass man fast gar nicht anders kann als Lachen, obwohl man das Gezeigte eigentlich zu tiefst verabscheuen sollte. Schwarzer Humor der härtesten und witzigsten Sorte.

Herrlich zudem auch die Idee, das Ganze nicht in einem Happy End enden zu lassen, sondern in einem Schluss, der böser kaum sein könnte. Ja ich mag sogar behaupten, dass diese Schluss-Pointe der Sorte "Tja, Pech gehabt", den wirklich besten Gag des ganzen Films darstellt. Dieses Ende konnte man sich hier wirklich nur wünschen.

Dazu kommen dann noch Schauspieler, die hier wohl den größten Spass ihrer Karriere gehabt haben dürften, mit solcher einer Freude sind sie bei der Sache dabei. Cameron Diaz ist als ehrgeizige Braut einfach klasse und zeigt hier mal ihre ganz böse Seite. Und Christian Slater trimmt hier derart herrlich auf fies und skrupellos, dass es nur so eine Freude ist. Aber auch Jon Favreau, als vom Pech verfolgter Bräutigam, und Daniel Stern, als Nervenbündel Adam, sind wirklich hervorragend. So muss das sein!

Einziger Störfaktor sind aber auch hier einige Längen, die sich vor allem bei den vielen Szenen einstellen, in denen sich die Charaktere nur anschreien. Manchmal geht einem das sinnlose Gebrülle doch mit unter etwas auf die Nerven. Ab und an etwas kompaktere Dialog-Szenen hätte dem Ganzen gut getan! Aber sonst?

Fazit: Eine Komödie der absolut schwärzesten und bösartigsten Sorte, die mal nicht aus England kommt. Hier muss man schon einen verdammt finsteren Humor haben, um aus voller Kehle lachen zu können. Doch wer den hat, der wird bei diesem gagreichen, blutigen und verdammt gut gespielten Mörder-Spektakel, seine absolute Freude haben. Wirklich herrlich fies das Ganze!

Wertung: 7,5+/10

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