Eine rabenschwarze Komödie sollte es werden, ein finster-hysterisches Etwas ist es geworden, daß zwar die Erwartungen der Zuschauer meistens um einige Geschmacklosigkeiten übertrifft, aber sonst oft zu statisch vor sich hinschwimmt.
Heiraten möchte er, der gut Jon Favreau, der hier als relativ harmloses Mäuschen von Cameron Diaz erwählt wurde, die wie alle guten amerikanischen Frauen nur von einem träumt, nämlich vom schönsten Tag ihres Lebens. Er scheint nicht ganz bei der Sache, doch die Junggesellenparty, die muß trotzdem sein. Und so schlittern er und seine vier Kumpels in eine immer größer werdende Katastrophe, als eine Stripperin beim Extra-Sex zu Tode kommt. Das wäre an sich zwar schon furchtbar genug, doch dann schlittern die Fünf, die eh schon genug trennt, von einer Katastrophe in die nächste.
Es ist schwer abzusehen, was Regisseur Berg denn nun eigentlich wollte, als er dieses tiefschwarze Loch in Angriff nahm, denn eine wirkliche Botschaft läßt sich aus dem grotesken Geschehen wahrhaft nicht ableiten. Da macht es schon mehr Spaß, zuzusehen, wie die fünf immer tiefer sinken, in ihrem Bemühen, ihr perfekt getarntes Verbrechen (aka Unfall mit Todesfolge plus Gruppenmord) geheimzuhalten. Der Witz dabei wirkt manchmal recht bemüht, wenn sich finster eingestellte Gemüter durchaus diverse Lacher hier erlauben können, so monströs kommen die Folgeerscheinungen rüber.
Slater und Diaz stechen dabei sogar noch etwas aus dem Allerlei heraus, auch wenn sie, anders als die Werbung uns glauben machen möchte, im Film gar nichts miteinander zu tun haben und bestenfalls Nebenrollen bekleiden. Slater ist dabei der rational und (übermenschlich) denkende der Gruppe, der auf die Idee kommt, das Verbrechen zu vertuschen. Seine Figur steht dabei aber unter übermenschlichem Druck, der in dem Bestreben, alle Fäden immer noch fest in der Hand zu haben, später vor der Ausrottung einer ganzen Familie nicht mehr zurückschreckt. Diaz wird im Lauf des Films vom nervigen Heiratsblondchen zur ringbesessenen Furie, die sich ihren Tag durch aber auch gar nichts versauen lassen will. Im Gegenzug bieten Jeremy Piven und Daniel Stern als ungleiches Brüderpaar eine effektive, wenn auch überdrehte Charakterstudie.
Favreau dagegen bleibt über die volle Laufzeit blaß und sieht sich den Ereignisse, die um ihn abgehen meist hilflos gegenüber.
Wie gesagt, die kruden Einfälle sind sensationell, doch sie wirken im Kontext meist arg forciert. Wen das nicht stört, der muß noch mit der endlosen Hysterie der Täter zurechtkommen, die in diversen Schreikaskaden münden, ehe eine noch fiesere Idee der Katastrophe noch einen draufsetzt. Die Schlußpointe dabei ist sozusagen schwärzer als ein schwarzes Loch und läßt hier keinen ungeschoren davonkommen. Für Freunde makabrer Ideen und diverser harter Morde ist "Very Bad Things" aber genau das Richtige. Garantiert jenseits aller Sehgewohnheiten und Erwartungen. (7/10)