Review

Mel Gibson hat Visionen und kassierte dafür 20 Millionen

Story:
Taxifahrer Jerry Fletcher (Mel Gibson) ist ein durchgeknallter Paranoiker. Ständig sieht er Verschwörungen des Militärs und des Staates vorher. Mit diesen Idee überrascht er dann gern die Anwältin Alice Sutton (Julia Roberts). Die nimmt ihn nicht sonderlich ernst, hat aber Mitleid mit dem Spinner. Doch eines Tages wird Fletcher gekidnappt und unter Drogen gesetzt. Mit knapper Not entkommt er und stürmt bewaffnet und verletzt das Büro von Alice. Darauf wird er in eine Klinik eingeliefert, wo seine Gegner bald auftauchen. Fletcher flieht, doch nun sind jede Menge Geheimdienste hinter ihm her. Fletcher war ein Versuchskaninchen für psychologische Drogen.......
Was als witzige Komödie anfängt, die ein wenig an Gibsons Lethal Weapon Zeiten erinnern schlägt plötzlich in einen eiskalten Psychothriller um, an dem Mulder und Scully ihre reine Freude hätten. Die Hatz nach Fletcher ist ungemein spannend inszeniert und mit einer Prise „Riggs-Humor“ gewürzt. Die Auflösung auf Raten fesselt den Zuschauer an seinen Fernsehsessel. Selten so einen gelungen Thriller in den letzten Jahren gesehen. Das Lethal Weapon erprobte Trio Gibson, Donner und Silver macht es möglich.

Musik:
Ob Spannung oder Emotionen, beides wird Klasse untermalt. Vor allem die Musik bei den Jagd nach Fletcher zerrt an den Nerven. Ruhiger geht es dann in den emotionelleren Momenten zu. Die Klaviertöne in diesen Szenen sind wirklich ein 1 A Ohrenschmaus. Da dürfen dann auch mal ruhig Tränen fließen.

Atmosphäre:
130 Minuten waren fast zu kurz. Optik und der „Anfangs-Mel Gibson“ erinnern frappierend an seinen Lethal Weapon Part. Und das ist sicher nichts schlechtes. Der anfängliche sehr humorige Film beginnt mit dem ewigen plappernden Taxifahrer Gibson, der seine Gäste über seine Verschwörungstheorien informiert. Das die recht ungehalten sind, wenn Fletcher mal kurz geistig abdriftet ist dann auch logisch. Nach dem er seinen neusten Satz Zeitschriften hat, werden neue Theorien aufgestellt. Leider liegt er wohl diesmal zu nah an der Wahrheit. Alle Abonnenten von Fletchers Minizeitschrift werden getötet und er findet sich auf einmal auf der Folterbank wieder. Hier beginnt der Psychothriller! Ab dieser Stelle nimmt der Film eine ganz andere Richtung. Die Reporterin Alice merkt, dass irgendwas im Busch ist und forscht nach. Den eiskalten Bösewicht gibt dann Cap. Picard Patrick Stewart ab. Ein weiterer Glanzpunkt. Langsam dröseln Alice und Jerry das Rätsel um seine Vergangenheit, während der Psychater Dr. Jonas (Patrick Stewart) seine Schlinge immer enger zieht und Alice so beeinflusst, dass sie ich Jerry ausliefert. Einen Moment zum Durchatmen sucht der Zuschauer bis dahin vergeblich. Doch nach dem Jerry Alice die ganze Wahrheit erklärt, riskiert sie alle um ihn aus den Fängen von Dr. Jonas zu holen. Der Zuschauer darf sich auf ein spannendes Finale freuen.

Schauspieler:
Mel Gibson erinnert anfangs an Martin Riggs (Lethal Weapon) zeigt danach aber die eindrucksvollste Leistung seiner Karriere. Als leicht durchgeknallter, schüchterner, gewitzter und leicht trotteliger Fletcher spielt er einen ungewollten, facettenreichen Helden der Extraklasse. Gibson ist mit dieser Rolle endgültig einer der 5 besten männlichen Schauspieler in Hollywood. Aber nur einer der wenigen, die in so vielen Genres gute Leistungen abliefern.
Weiter weiß vor allem Patrick Stewart zugefallen. Ganz gegen sein „weiser netter Mann“ Image aus „X-Men“ und „Raumschiff Enterprise“ spielt er hier den skrupellosen Psychater Dr. Jonas. Das tut er so was von glaubwürdig, dass man kaum glauben kann das dieser Mann auch Jean Luc Picard ist. Eiskalt, böse und skrupellos. Genau so stellt man sich den geheimnisvollen, perfekten Bösewichten des Geheimdienstes vor.
Bleibt noch Julia Roberts, die ebenfalls recht engagiert zur Sache geht, aber vergleichsweise gegenüber Gibson etwas blass bleibt. Trotzdem ergibt sie eine gute Ergänzung. Die eigentlich auf Liebeskomödien festgeschriebene Roberts kommt auch als herzensgute, verwirrte Anwältin gut rüber.
Erwähnenswert ist noch der in einer Nebenrolle der Lethal Weapon Chief.

Fazit:
Die Macher der Lethal Weapon Reihe haben einen Psychothriller produziert, in dem alles passt. Spannend und fesselnd von Anfang bis Ende. Dazu noch Superdarsteller und einen Portion Humor und Ironie. Ansehen ist Pflicht!

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