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Air Force Nonsense

„Executive Decision“ ist ein Terrorismusthriller über Selbstmordattentäter, Spezialkommandos und gekaperte Passagiermaschine, bei der entschieden werden muss, ob sie vom Himmel geholt wird bevor sie als Waffe eingesetzt und z.B. in ein (Regierungs-)Gebäude geflogen wird… Kommt einem böse bekannt vor. 

Zwischen purem Eskapismus wie „Passagier 57“ oder „Air Force One“ und bitterer Realität a la „United 93“ - genau auf dieser schmalen Linie fliegt „Executive Decision“, der damals von den meisten wohl als unterhaltsamer Hollywoodhumbug abgetan wurde, der aber heutzutage natürlich mit etwas traurigeren Augen angeguckt wird. Irgendwie hat der sich in eine Steven Seagal-Blu-Ray-Box in meinem Regal verirrt, ohne ein Seagal-Vehikel zu sein. Aber dass ich ihn besitze, darüber beschwere ich mich sicher nicht. Denn er ist ein sehr solider 90s-Hochspannungs-Krimi, egal wem man die Star-A-Karte zuschiebt. Immerhin ist ja auch Kurt Russell prominent auf dem Poster und selbst in Seagals Hochzeit wohl noch immer der größere Star. Spielt wie gesagt auch kaum eine Rolle, denn dieser spannungsreiche Flieger funktioniert. Damals, heute. Egal ob als Unterhaltung oder eklige „Was wäre wenn?“-Situation. Bekannte Gesichter wie Leguizamo und Joe Mortin bis in Nebenrollen. Etwas Machogehabe und Schwanzvergleiche, insgesamt aber erstaunlich defensiv, homogen und teils fast bieder. Die Laufzeit ist etwas lang, es wird viel auf Verhandlungstische geschwenkt. Halle Berry hat jeder gerne als Stewardess. Für Militär- und Technikfreaks gibt’s ein paar coole Gadgets oder auch Shots des amerikanischen Tarnkappenbombers. Mit Seagal gibt’s recht flott eine Überraschung. Russell spielt (zumindest lange Zeit) überraschend nerdig. Der Himmel ist meist wunderschön abendlich-gelblich beleuchtet. Und von den Computereffekten sind nur wenige übel gealtert. All das führt in Kombi mit einer routinierten Regie, die das adrenalintreibende Über-den-Wolken-Szenario gekonnt von A nach B leitet, zu einem gelungenen Abendfüller und konkretem Spannungskino. Z.B. am ehesten für Leute, die die Jack Ryan-Reihe mögen. 

Fazit: überhaupt kein Seagal-Film - aber ein guter Thriller nichtsdestotrotz. Flugaction, Stars, Spannungsschraube, nach 9/11 nochmal mit einer neuen Ebene. Immer noch nicht unbedingt realistisch, aber spaßig und spannend genug! 

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