"Om Shanti Om": Ein episches Bollywood-Feuerwerk
Achtung: Spoilerwarnung
Farah Khans „Om Shanti Om“ ist ein beeindruckendes Beispiel für den glamourösen Zauber der Bollywood-Filme, der vor allem durch seine Fusion von Vergangenheit und Gegenwart überzeugt. Der Film, der Shah Rukh Khan und die damalige Newcomerin Deepika Padukone in den Hauptrollen zeigt, verbindet auf elegante Weise romantische Fantasie mit dramatischer Rachegeschichte.
Visuelle Opulenz und Nostalgie: „Om Shanti Om“ besticht durch seine visuelle Pracht und die detailreiche Nachbildung der 1970er Jahre. Die sorgfältige Produktion und das beeindruckende Set-Design, das für das Studio von R.C. Studios geschaffen wurde, reflektieren nicht nur das alte Bollywood, sondern auch die technische Exzellenz der modernen Filmproduktion. Die prächtige Ausstattung und die stilvolle Kostümgestaltung tragen dazu bei, das nostalgische Flair der Ära einzufangen.
Die Musik von Vishal-Shekhar und die eingängigen Songs, besonders „Deewangi Deewangi“, haben die Charts im Sturm erobert. Die Lieder sind sowohl musikalisch als auch visuell mit zahlreichen Bollywood-Kameen durchsetzt, was dem Film zusätzlichen Charme verleiht. Der Soundtrack trägt maßgeblich zur Atmosphäre und zum Unterhaltungswert bei und bleibt im Gedächtnis des Publikums haften.
Shah Rukh Khan liefert eine überzeugende Doppelrolle als Om Prakash Makhija und Om Kapoor. Seine Performance ist emotional packend und komödiantisch wie dramatisch gelungen. Deepika Padukone beeindruckt in ihrer Debütrolle als Shanti Priya und Sandy mit Charme und Intensität. Die Chemie zwischen Khan und Padukone ist spürbar und verstärkt das emotionale Gewicht der Geschichte.
Während die erste Hälfte des Films eine amüsante Hommage an die 1970er Jahre darstellt, neigt die zweite Hälfte dazu, die Handlung etwas zu überladen. Die Wechsel zwischen der nostalgischen Vergangenheit und der modernen Gegenwart sind nicht immer nahtlos und können den Zuschauer manchmal verwirren. Die Wiederbelebung der Rachegeschichte ist zwar spannend, aber die Übergänge wirken gelegentlich abrupt.
Der Film greift auf eine Vielzahl von Bollywood-Klischees zurück, insbesondere im ersten Teil. Der Charakter des obskuren Schauspielers, der sich in eine große Diva verliebt, und der skrupellose Produzent, der seine Frau aus Rache umbringt, sind klassische Stereotypen, die wenig Neues bieten. Diese Klischees, obwohl sie nostalgischen Charme haben, hätten tiefergehender ausgearbeitet werden können, um mehr Originalität zu zeigen. Das Tempo des Films ist nicht immer gleichmäßig. Während die erste Hälfte eine dynamische und humorvolle Note hat, zieht sich die zweite Hälfte manchmal in die Länge, insbesondere in den Abschnitten, die sich auf die Rache und die Enthüllung der Wahrheit konzentrieren. Dies kann zu einem gewissen Grad an Langeweile führen, da sich einige Szenen unnötig in die Länge ziehen.
Insgesamt ist „Om Shanti Om“ ein unterhaltsames und visuell beeindruckendes Werk, das sowohl die Schönheit der klassischen Bollywood-Ära als auch die Anziehungskraft der modernen Filmproduktion einfängt. Trotz seiner dramaturgischen Schwächen und des Einsatzes von Klischees bleibt der Film ein bemerkenswertes Beispiel für Farah Khans Fähigkeit, große Emotionen und umfassende Geschichten zu präsentieren. Die Kombination aus nostalgischer Anbetung und zeitgenössischer Rache sorgt dafür, dass „Om Shanti Om“ ein echtes Fest für Bollywood-Fans bleibt.