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Die Letzte Festung

Ex-General Eugene Irwin (Robert Redford) wird nach Missachtung eines Befehls zu einer mehrjährigen Gefängnisstrafe verurteilt. Da seine Entscheidung gewollt war kann und muss er mit dem Tod von acht Kameraden und der Entscheidung des Militärgerichtes leben. Er will nur seine Zeit Problemlos absitzen und dann raus aus dem Komplex. Seine anfänglichen Bemühungen unbefleckt die Haftzeit abzusitzen werden schnell zerstört. Gefängnisdirektor Colonel Winter praktiziert fragwürdige Methoden um die Insassen zu kontrollieren und sieht in Irwin nicht nur einen Hochdekorierten Soldaten. Als Winter eine Entscheidung mit tödlicher Folge für einen Mitgefangenen trifft zettelt Irving, strategisch ausgeklügelt, eine Revolte an, mit dem Ziel den Colonel seines Amtes zu entheben.

Zuweilen brisantes Thema, welches angesiedelt im Militärumfeld natürlich auf viele Klischees zurückgreifen kann und diese dann aber auch geschickt nutzt um den Plot spannend zu erzählen.

Allerdings sollte man den Film, vor allem das Handeln einiger der Hauptfiguren, nicht bis in letzte Details zerlegen, da sonst die inhaltlichen Schwächen besonders fragwürdig erscheinen. Zugegeben, die Tatsache dass sich das ganze in einem Militärgefängnis abspielt (Patriotismus und amerikanische Arroganz inklusive) könnte man als ein glattes Eigentor sehen, würden die Differenzen nicht unter Gleichesgleichen (sprich Amerikanern) ausgetragen. So jedoch kann man, meiner Meinung nach, getrost darüber hinwegsehen, da sich der Grundplot auch in andere Szenarien abspielen könnte.

Sieht man also über den moralischen Aspekt (Gefangene als Sympathieträger) hinweg bekommt man es mit einen fast schon klassischen Gefängnisthriller zu tun. Nach kurzer aber ausreichender Einführung der Figuren entfaltet der Film sein ausgewogenes Tempo und kann einen locker die zwei Stunden bei der Stange halten um dann im Finale, durch eingestreute Old-School-Action, noch einen draufzusetzen.

Robert Redford als betagter und gezeichneter Mann ist zweifelsohne wie geschaffen für diesen Part und kann in den meisten Szenen den Film alleine tragen. Sein Gegenspieler James Gandolfini ist aber auch nicht von schlechten Eltern, weshalb die Glaubwürdigkeit der einzelnen Figuren von Anfang an stimmt und überzeugt. Es gibt einige fetzige Dialoge und auch ein bisschen Emotion. Quasi alles Zutaten für einen abendfüllenden Film der einfach nur unterhalten will. Lediglich das Ende, muss sich mal wieder in amerikanischer Selbstverliebtheit baden, man braucht schließlich einen Grund zum salutieren (was wiederum sehr witzig ist, nachdem Redfords Charakter im Film den Sinn des Salutierens erklärt).

Der oft praktizierten Vergleich mit Redfords (zugegeben besseren) Brubaker ist natürlich nahe liegend. Gleiches Thema, gleicher Hauptdarsteller, allerdings zwanzig Jahre zwischen deren Entstehung.

7 von 10, und dafür stehe ich stramm.

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