Review

Nach „Cable Guy“ brauchte Ausnahmekomiker Jim Carrey wieder einen Erfolg, der sich mit „Liar Liar“ auch sogleich einstellte. Das Budget war in den ersten 2 Wochen wieder eingespielt und letztlich sollte der Film 180 Millionen einbringen. Unter der Regie von Komödienspezialist Tom Shadyac schien Carrey wieder zurück zu alter Stärke gefunden zu haben.

Hier ist er Anwalt und zwar ein verdammt guter, der das Recht zu drehen vermag wie kaum ein anderer und kurz vor der Ernennung zum Partner einer renommierten Kanzlei steht. Leider fehlt dem Workaholic aber die Zeit für seinen Sohn Max (Justin Cooper), den er ein ums andere Mal enttäuscht, als er Verabredungen absagen und Versprechen brechen muss. Als er nicht mal auf dessen Geburtstagsfeier aufkreuzen kann, wünscht dieser sich, dass sein Vater einen Tag lang nicht lügen kann. Das soll katastrophale Auswirkungen haben…

Jim Carrey liefert hier einmal mehr eine Glanzvorstellung ab und bietet sein ganzes Repertoire auf. Wilde Grimassen, gummiartige Gliedmaßen, Wortwitz und eine ordentliche Portion Unverfrorenheit. Jeden Menschen mit Ehrlichkeit zu beglücken hat in den meisten Fällen Nachteile. So fühlen sich bald die ersten Mitarbeiter vor den Kopf gestoßen, während Carrey sich in unvergesslichen Szenen einen Kampf mit seinem Stift liefert und auf der Gerichtstoilette selbst zusammenschlägt.

Da der Film deutlich „Disney-like“ auf das jüngere Publikum zugeschnitten worden ist, fehlt dieser Komödie leider der etwas bösartigere, schwarze Humor, der den frühen Carrey unter anderem auszeichnete. Die Geschichte ist recht mau und hat ein paar sehr kitschige Familienszenen um Vater, Mutter und Kind. Nichtsdestotrotz ist die Gagdichte hoch und Carreys Wandelbarkeit beeindruckend.

Unterschwellig schwingt hier auch noch eine Message zum Thema „Lügen“ mit, rechtfertigt sie zwar nicht, zeigt aber wie andere Mitmenschen eben darauf reagieren und sagt aus, dass „Notlügen“ manchmal nicht zu verhindern sind, um jemanden anders nicht zu verletzen.

Fazit:
Jim-Carrey-Fans können auch hier wieder bedenkenlos zugreifen, auch wenn „Liar Liar“ nicht ganz so fies wie zum Beispiel „Ace Ventura: When Nature Calls“ ausfällt. Er selbst ist wieder in Höchstform und präsentiert unglaubliche Gags, während die Geschichte dank einer innovativen Idee noch knapp über dem Durchschnitt liegt, da sie in einigen klischeehaften Momenten zu kitschig wird.

Details
Ähnliche Filme