Der französische Film, der durch innovative und qualitativ hochwertige Beiträge in den letzten Jahren an der Spitze des europäischen Films gesehen werden darf, hat auch desöfteren den Beweis erbracht, das europäische Land des harten und schonungslosen Filmes zusein. Zuletzt eindrucksvoll bei "High Tension" zusehen.
Dies dürfte auch die Intention Jan Kounens gewesen sein, der mit seinem Film "Dobermann" einen grotesken, durchgestylten, coolen und ultraharten Action/Thriller auf die Leinwand bringen wollte. Nur funktioniert der Film nicht so, wie sich das der Regisseur wohl gedacht hat.
Auf eine wirkliche Story wird hier von Anfang an verzichtet.
Es geht um einen skrupellosen, aber nicht uncharmanter Gangster dessen Gang sich aus den unterschiedlichsten Charakteren zusammensetzt. Sein Gegenspieler ist ein Polizist, der fernab jeglicher Rechtstaatlichkeit agiert und alles daran setzt, Dobermanns Pläne zudurchkreuzen und ihn zuschnappen. Darauf beschränkt sich das ganze Geschehen, was alles anderes als ein ausgereifter Plot ist und nie Spannung aufkommen lässt.
Man merkt, dass es dem Regisseur mehr um die Optik und einer coolen Inszenierung geht und genau an diesem Punkt scheitert der Film. Die Coolness wirkt wie Erzwungen, man möchte fast sagen :"pseudo- cool". Was vor allem an den Gangmitgliedern festzumachen ist.
Unter ihnen befindet sich auch ein Pfarrer/Priester, der von der Waffe gebraucht macht wie Jeder Andere auch und dabei das Wort "seines Herren" verkündet.
Soll cool sein, ist es aber nicht.
Die Actionszenen schneiden deutlich besser ab und sind sogar richtig gut geworden und sehr hart ausgefallen. Des weiteren hat "Dobermann" auch ziemlich sadistische Szenen zubieten, wobei die Rolle des dreckigen, brutalen Polizisten sicherlich nicht neu ist und mir seine Beweggründe fehlen.
Fazit:
"Dobermann" wirkt auf mich in gewisser Weiße unausgereift und nicht zuende gedacht. Die guten und harten Actionszenen können eine kaum vorhandene Story und gekünstelte Coolness, samt unglaubwürdiger Charaktere nicht wieder wettmachen. Aber dennoch ein Blick wert.