Franks Bewertung

starstarstar / 4

0-5 Sterne für den Film, gefolgt von dem "Härtegrad" auf einer Skala von 0-10

Diese Kritik stammt aus der Buchreihe "Die Angst sitzt neben Dir"


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Review

von Frank Trebbin

Der gutmütige Doktor Jekyll macht im London der Jahrhundertwende ein verhängnisvolles Selbstexperiment mit einem lebensverjüngendem Serum. Weil ein Großteil des Mittels aus weiblichen Hormonen gewonnen wurde, verwandelt sich Jekyll stundenweise in eine Frau, die ungehemmt ihren mörderischen Trieben nachgeht. Um ein Gegenmittel zu kreieren, plündert Jekyll das Leichenschauhaus und begeht schließlich selbst ein paar Morde an Prostituierten. Zu guter Letzt bleibt ihm nur noch der Freitod, denn die aufgebrachte Bevölkerung kommt ihm bald auf die Schliche.

Obwohl der Grundplot um Geschlechtsumwandlung mit einhergehenden Ripper-Elementen viel Stoff für krasse Exploitation bietet, geht Hammer-Regisseur Roy Ward Baker die Sache recht ernst und mit gehörigem Abstand an. Herausgekommen ist ein weiterer solider Gothic-Horror, der aber schon die Tendenz zum modernen Body-Count aufweist. So werden die Taten der „Sister Hyde“ im besten Stalk’n-Slash-Stil dargestellt. Die transsexuellen Momente des Plots werden zwar nicht sonderlich ausgeweitet, doch wird „Doctor Jekyll & Sister Hyde“ seinem Entstehungsjahr dadurch gerecht, daß er zumindest zeitweise mit den sexuellen Metaphern spielt. Besonders erwähnenswert an diesem Streifen sind die stimmigen Sets und die in sehr düsteren Farben schwelgende Fotografie. Alternativtitel: „Dr. Jeckyll und Schwester Hyde“. Mit Ralph Bates, Martine Beswick, Gerald Sim, Lewis Fiander u.a.

© Selbstverlag Frank Trebbin

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