Down by Law.
Alles im Griff?
Jim Jarmusch steht spätestens seit "Stranger than Paradise" ganz oben auf der Liste von Cineasten weltweit - und das völlig zu recht.
"Down by Law" zeigt drei unterschiedliche Charaktere, bei denen im Leben einiges schiefläuft und die sich letztlich zu dritt eine Gefängniszelle teilen müssen.
John Lurie, Roberto Benigni und Tom Waits liefern eine phantastische Leistung ab - der Film lebt von ihnen. Es macht einfach extrem viel Spass diesen drei Meistern bei ihrer Arbeit zuzusehen. Alles wirkt spontan, als hätte Jarmusch in "BigBrother"-Manier einfach die Kamera in einer Zelle aufgestellt und die Highlights aneinandergeschnitten.
Der Stil des Films ist schlicht und auf seine Art genial: Die Kamera ist meist regungslos, zeigt minutenlang dieselbe Einstellung und begibt sich des öfteren (außerhalb der Zelle) auf eindringliche Fahrten. Sie entwirft wunderbare, stimmungsvolle s/w-Bilder und gibt dem Film eine dichte Atmosphäre.
Musik und Schnitt passen sich diesem langsamen Erzählstil an und geben dem Film den letzten Schliff.
Die Story wird durch die langsame Annäherung der drei Charaktere bestimmt, die sich zunächst nicht leiden können, sich aber im Lauf des Films zusammenraffen. Kommunikation spielt in diesem Zusammenhang eine große Rolle. Wie bei "Coffee and Cigarettes" zur Vollendung gebracht legt Jarmusch viel Wert auf die verschiedenen Arten, Stoßrichtungen und Zweckgebundenheiten von Kommunikation: es gibt Telefonate, Smalltalks, lange Monologe und vieles mehr. Besonders auffallend sind die gesprochenen Radioansagen von Tom Waits (geniale Idee, Mr. Jarmusch).
"Down by Law" ist ein Film für Freunde des anspruchsvollen Films. Viele könnte er durch seine langsame Erzählweise abschrecken. Wer sich aber auf den Film und seine exzellent gezeichneten Charaktere einlässt, wird gefangen genommen und kann nicht genug bekommen von der dichten Stimmung. Das Ende ist so schlicht und schön zugleich, dass man den Film am liebsten noch mal gucken würde.
Prädikat: extrem chillig.
10/10 Punkten.