Review

Frisch, fromm, frei und fickfrech

In diesem kultigen Frechdachs von Fickfilm folgen wir den Eskapaden eines frühpubertären kleinen Jungen, der meint er wüsste alles über Sex, Fleischeslust und das auf ihn zukommende Leben…

Von Mösen und dem Bösen

Dass „Kleines Arschloch“ ein absoluter Mainstreamkinohit in den 90ern in Deutschland war, ist noch immer erstaunlich. Unverschämt und spritzig wird hier in alle Richtungen und politisch völlig inkorrekt geschossen. Alte, Behinderte, Kinder, Schwule, Tiere, Eltern, Kinder, Tote - hier bekommt fast jeder sein Fett weg. Zu eng oder „steif“ darf man das nicht sehen. Er hat definitiv seine Grenzen und die der Gesellschaft ausgereizt und verschoben. Aber das macht seinen Charme und seine süße „Schmutzigkeit“ ja erst aus. Ich war zwar immer eher bei „Werner“, dennoch ist auch „Kleines Arschloch“ ein Kulthit mit Recht und Tadel. Die Synchronsprecher machen ihre Sache super. Die Kirche wird besonderes genüsslich angegangen. Für Kinder ist das selbstredend nix. Für prüde Amis vermutlich ebenso nix. Visuell aufregend oder hübsch ist das auch sicher nicht. Ein Bier oder vier helfen eventuell beim Konsum. Dennoch ist das schon ein Unikum und absolutes, wegweisendes und sehr europäisches, tabuloses Kind seiner Zeit. Und das im Gegensatz zur mauen Fortsetzung auch heute noch. 

Fazit: ein unverschämter und damals wie heute schockierender Animationsfilm für Erwachsene - zwischen Mittelfinger, Philosophie und Sexualkunde. Heute so gänzlich undenkbar. Leider. 

Details
Ähnliche Filme