Vom Unglück auf hoher See…25.12.2010
Drei Engländerinnen auf Mallorca. Was tun die Briten denn so, wenn sie feiern? Genau, das, was alle anderen Nationen auch tun, tanzen, trinken, Spaß haben. Die drei Grazien lernen vier Jungs kennen, und gemeinsam sticht man auf einer Yacht in See. Drogen kreisen, es kommt zu Geschlechtsverkehr, und danach ist eine der Damen tot. Dumm gelaufen, ein Unglück, das kann passieren. Ärgerlich aber, da man sich sogleich uneins über die weitere Vorgehensweise ist, und als man die Tote über Bord wirft, eskalieren die Ereignisse…Streit, weitere Gewalt, und schließlich Mord, Verzweiflung, Geschrei, Versteckspiel an Bord…und wir als Zuseher wissen, das geht nicht gut aus. Zumindest nicht für alle, aber eine Person überlebt schließlich doch.
Tja, das war sie nun, die Geschichte. Und die Moral? Man sollte nicht mit fremden Menschen auf ein Boot gehen, und wenn doch, keine Drogen nehmen, und wenn doch, keinen Sex haben, und wenn doch, keine gefährlichen Praktiken ausüben, und wenn doch, dann schnell einlenken, Einigkeit vortäuschen und später zur Polizei gehen. Hier aber ist Vernunft als Ratgeber nicht vorhanden, was natürlich dem Genre des Thrillers geschuldet ist. Regieneuling Blackburn konzentriert sich auch ausschließlich auf die Situation der Menschlein auf dem Boot, es gibt ja auch sonst nichts zu erzählen. Aber der Funke mag nicht überspringen, und so richtig spannend ist die Sache dann auch nicht.
Zudem verhalten sich die Figuren reichlich seltsam, da geht man auch freiwillig über Bord, nachdem man eine mutige Rettungstat begangen hat, und das macht das Treiben dann einfach nur lächerlich. Sicher, die Idee ist ganz nett, genauso wie ein Film über drei Mann in einem Aufzug kommt hier die Spannung grundsätzlich aus der räumlich limitierten Situation – aber wie man aus einer solchen einen richtig spannenden Film macht, sehen wir in dem schon etwas älteren Thriller „Todesstille“ – und dort ist das Personal sogar noch etwas begrenzter. Alles in allem kann man diesen Film hier gucken, aber man sieht weder herausragende Darsteller noch gänzlich innovatives…und wird den Streifen dann auch bald wieder vergessen haben…6/10.