Punkte nur für die Spezialeffekte...01.06.2013
Man weiß, was einen erwartet, wenn man sich einen Katastrophenfilm ansieht. Helden, Selbstaufopferung, keine toten Hunde oder Kinder, Kitsch, Dialoge des Grauens...und tolle Spezialeffekte. In manchen Fällen können diese den Schund des Drehbuchs wettmachen, in manchen Fällen aber nicht. Hier: nicht. Denn schon nach sehr kurzer Zeit merkt man, wo hier der Fehler ist: Regie und Drehbuch konzentrieren sich zu sehr auf eine rührende Familiengeschichte mitsamt Liebesdrama, anstatt herzhaft zuzubeißen, wenn es um den Vulkanausbruch geht. Denn ebendieser bildet den Rahmen für die unglaublich unspektakuläre Story, die nicht einmal einen ordentlichen Haufen Opfer zustande bringt.
Wenn kurz nach Filmbeginn eine naseweise Göre der alleinerziehenden Mutter Kleidungs- und Lebenstips gibt, wenn auf einmal ein Junge perfekt autofahren kann, wenn die Großmutter sich weigert, ihre einsame Hütte zu verlassen, wenn der Vulkanologe Harry im James-Bond-Modus zur Tat schreitet...ja, dann mag das vielleicht im Reich des amerikanischen Familienfilms toll sein, mir kommt dabei aber das Kotzen. Schade, schade, denn die Effekte rund um den Vulkanausbruch nahe der Kleinstadt Dante's Peak sind wirklich gut gelungen, aber das reißt hier gar nichts raus.
Vorgesetzte, die es besser wissen, Stadträte, die nur nach Investoren schauen, das macht soviel nicht. Filmkinder aber, denen man wirklich den Filmtod wünscht, nun, diese richten hier soviel Schaden an, daß das durch nichts auzugleichen ist. Ständiges Greinen und Kreischen, neunmalkluges Verhalten und dazu noch eine aus dem Nichts entstehende Beziehung zum neuen Papa Harry...da würgt es den Zuseher. nein, diesen Film sollte man aus keinemGrund gesehen haben, man leihe sich höchstens die DVD, spule weit vor, schaue 10 Minuten Katastrophenfilm...und dann schnell ausmachen. Nur für die Effekte gibt es hier knappe 4/10.