Review

Knight Rider - Das Schlangenmaul (1984)

Knight Rider - Das Schlangenmaul (1984)

"I really prefer working with the car as opposed to other actors because I'm in my own little entity and it's me and my talking car, and i have a blast."
~ David Hasselhoff

Vorbereitung in Langfolge für ein Spinoff namens Code of Vengeance, deren Akteure dort hier eingeführt und vorgestellt und so eine Hintertür für weitere Abenteuer durch einen vertrauten Führer eröffnet und dann dort möglichst autark weiter gehandelt wird. Das Thema beider Serien, des hier am Ende der zweiten Staffel befindlichen Knight Rider, neben A-Team und Trio mit vier Fäusten damals eines der Schlachtschiffe von NBC, und des nunmehr in das Spiel eingebrachten weiteren Einzelkämpfers David Dalton ist mit der Verbrechensbekämpfung selber und den entsprechenden Fällen der Wochen möglichst weit verstreut im eher ländlichen Gebiet oder den Kleinstädten Amerikas durchaus ähnlich angelegt. Die (ehedem unter dem Titel All That Glitters) geplante neue Serie sollte den Fokus aber weniger auf die Technik und mehr auf Realismus oder doch eher Bodenständigkeit setzen; geschrieben wird die im April 1984 ausgestrahlte Doppelepisode von Rob Gilmer, Co-Producer der Ursprungsserie und auch phasenweise Autor dort, und Robert Foster, Executive Producer und ebenfalls auch zuweilen zuständig für die Lieferung der Skripte:

Nach dem Tod eines Beamten des Staatssicherheitsdienstes an der mexikanischen Grenze ermittelt Michael Knight [ David Hasselhoff ] direkt vor Ort, zusammen mit Joanna St. John [ Joanna Pettet ], der Witwe des Ermordeten, die ihn sowohl unterstützt als auch bald selber in Gefahr gerät. Knight stößt auf einen riesigen, von Edward O’Brian [ Pedro Armendáriz Jr. ] geleiteten und mit Gold und Waffen handelnden Schmugglerring, und auf den Einzelkämpfer David Dalton [ Charles Taylor ], der gleiche Ziele der Aufklärung mit allerdings anderer Agenda und anderen Methoden verfolgt.

So präsent wie der Neuling schon im Teaser Trailer, dem Coming Attractions vor dem Intro ist, sieht man bereits die Besonderheit der Episode und die Aufmerksamkeit, die er folgend noch in der Geschichte erhält. Die Figur des Dalton, der jünger, kantiger, einsilbiger wirkt und ohne Verstärkung zurechtkommen muss, v.a. nicht auf technische Raffinessen, sondern seine physischen Fähigkeiten und damit seinen eigenen Körper zurückgreifen muss, wird auch in der Einstiegsszene bei dem Infiltrieren eines im Yachthafen liegenden Schiffes und gleich bei mehreren Aktionen in den Vordergrund gesetzt und stumm, d. h. über das Optische allein vorgestellt. Der eigentlich Titelheld des Michael Knight kommt erst nach einer weiteren und das auch tödlichen Szene an der mexikanischen Grenze, wo die dort stattfindenden kriminellen Großtaten und das Unrecht gleich die Zusammenarbeit von zwei Mann auf der Seite des Gesetzes erfordert, wenn schon der eigentlich damit beauftragte Sheriff a) wegschaut und b) mitwirkt und des c) des Nachts die Maschinengewehre bellen.

Ein Zusammentreffen der beiden Leute wird etwa am Ende des ersten Viertels gestaltet, nach zwei vorherigen Konfrontationen bzw. Duellen miteinander, die schon deutlich den Unterschied aufzeigen; Darsteller Charles Taylor, der hier das Debüt macht, dabei eine außerordentliche Präsenz zeigt und vom Typus her eher sowas wie der junge Don Johnson ist, welcher ursprünglich (neben bspw. auch Steven Bauer und Jeffrey Osterhage) auch mit für die Rolle des Knight getestet wurde, ist ein eher reservierter bis aggressiver Typ, ein Parkourläufer mit Adlerklaue, wirkt auch wesentlich fitter als der große Schlacks Hasselhoff, der schon beim Treppensteigen ins Hecheln kommt und auch eher grobmotorischen Eindruck hinterlässt. Die Handlung selber hätte man auch fortwährend zu einer Partnerschaft entwickeln können, also einer Art dynamisches Duo statt zwei einzelnen Serien, auch für die Buddy Picture Komponente wäre durch die Unterschiedlichkeit der Personen und dem gleichen Ziel und Motiven ein steter Quell vorhanden gewesen; ein "Du" und eine Zusammenarbeit wird von Knight auch angeboten, vom Gegenüber nicht. Zwischendurch wird ein Wagen der Highway Patrol auf Streife von einer Rakete zerrissen, ansonsten pirscht man sich verbal an den Feind heran und geht gegenseitig auf Schnupperkurs, was dann doch ein wenig dauert und was die Doppelfolge (auch durch einige Wiederholungen von Situation wie zweimal den 'Einbruch' bei Joanna durch David und dreimal das Infiltrieren von Eduardo bzw. dessen Safe auch durch David sowie der ausführlichen, aber nichtssagenden Vorstellungen der neuen Figuren, zu denen letztlich auch Joanna gehört) doch ein wenig zieht.

Action bleibt leider trotz guten Einsätzen auch etwas außen vor, wird K.I.T.T. bei einer Observierungsfahrt durch die Pampa ebenfalls von der fahrenden Raketenabschussrampe der Bösewichte auf das Korn genommen und die Landstraße mit Einschlägen nahe der schwarzen Panzerung malträtiert. Erst das Ende selber entschädigt dann wieder etwas, eine Art Most Dangerous Game für Kleine im angrenzenden Waldgrundstück, bei der der sportliche Tarzan mit seinen Renn-, Sprung- und insgesamt Parkourleistungen trotz der Armbrustkünste des 'Jägers' eindeutig den Vorteil hat, dann ein Massenangriff schwarz gekleideter Waffendiebe auf ein Armeedepot, dass kurz vorher noch aus sicherer Entfernung unter Beschuss und Bombardement genommen wird.

Details
Ähnliche Filme