Review

In dem Örtchen Garrison finden Polizisten und ihre Angehörigen ein Zuhause. Die Polizeistadt genießt einen äußerst guten Ruf, da unter anderem auch die Kriminalitätsrate sehr niedrig ist. Aber nur weil die Kriminalitätsrate niedrig ist bedeutet es noch lang nicht, dass es keine Kriminalität in Garrison gibt.

Die Geschichte beginnt simpel: Polizist Babitch (Michael Rapaport) verfolgt zwei schwarze Gangster. Als der Beifahrer mit einem Gegenstand auf ihn zielt, schießt Babitch auf die beiden. Die Kollegen rücken nach und stellen fest, dass der Jugendliche nicht mit einer Waffe, sondern mit einem Wagenheber auf ihn zielte. Das könnte für Babitch eine Katastrophe bedeuten. Im selben Augenblick ist Babitch verschwunden. Sein Onkel Ray Donlan (Harvey Keitel), der sozusagen Chef von Garrison City ist, behauptet Babitch habe Selbstmord begangen.

Lieutenant Moe Tilden (Robert De Niro), ein Cop von außerhalb, leitet die Ermittlungen in Garrison. Tilden stößt auf deine dicke Mauer der Korruption, die er allein nicht aufreißen kann. Zumal Ray Donlan Tilden auch persönlich kennt und die anderen Polizisten in der Stadt vor ihm warnt. Tilden sieht seine einzige Chance den korrupten Polizisten zu entlarven, wenn ihm Sheriff Freddy Heflin (Sylvester Stallone) dabei unterstützt.

Doch der Sheriff ist ein dröger Antiheld. Er kümmert sich ausschließlich um Kleindelikte und größten Teils drückt er ein Auge zu. Die Cops in der Stadt nehmen Heflin nicht ernst – wenn sie ihn überhaupt wahrnehmen. Nein der Sheriff ist nicht ein Mann des Gesetzes, wie er im Buche steht. Heflin war nicht immer so: Alles änderte sich als er eine ertrinkende Autofahrerin das Leben rettete und er sein Gehör auf einem Ohr verlor. Somit konnte aus ihm nie ein richtiger Cop werden, sondern nur ein zahmer Sheriff.

Einige Male tritt Tilden an Heflin heran, in der Hoffnung dass Heflin aus seinem Dornröschenschlaf aufwacht. Es bleibt zwecklos bis die Lage sich zuspitzt und Freddy immer mehr realisiert, dass Garrison nicht das wunderbare Örtchen ist, wie er es glaubte.

Kritik:
Wer die Darstellerriege liest, erwartet einen Menge und das bekommt man auch.
Das schöne daran ist, dass obwohl so viele gute Schauspieler dabei sind, die jeweils einen anderen Stil haben, wirkt der Film äußerst homogen. Damit will ich sagen, dass ich nicht das Gefühl habe, dass die Schauspieler einander gegen die Wand gespielt, sondern einfach eine schöne Story umsetzen gesetzt haben

Freddy Heflin ist ein halbtauber, fett gewordener (Stallone nahm für die Rolle 15 Kilo zu), schläfriger Cop. Er wirkt grotesk und wenn seine Kollegen ihn mit den Worten „ist schon gut Freddy“ den Wind aus den Flügeln nehmen, wirkt es so, als würde man einen geprügelten Hund sehen.

Nichts desto trotz hat der Film auch Schwächen: Stallones Rolle ist mir manchmal etwas zu sehr Antiheld. Fast fehlte nur noch das Wort „Loser“ auf der Stirn tätowiert. Es scheint so, dass Stallone mit allen Mitteln das genaue Gegenteil von Rocky und Rambo sein wollte. Außerdem ist mir nicht wirklich eingeleuchtet, warum Freddy Heflin die Scheibe, des im Wasser sinkenden Autos, ausgerechnet mit dem Kopf einschlägt und dabei sein Gehör verliert. Gerechterweise muss ich aber auch sagen, dass ich schon lange nicht mehr einen so guten Stallone gesehen habe, jenseits des Rocky 4 (und aufwärts) und Rambo 2 (und aufwärts) Schrott.

Stallone, der sich in den letzten paar Jahren als Actionheld einen großen Ruf gemacht hat, erscheint in einer sparsamen Charakterrolle. Actionfans die eher an harter Action und wenig Handlung interessiert sind, rate ich von Cop Land eher ab. Denn in Cop Land macht Stallone etwas was er lange nicht mehr gemacht hat: Schauspielen. Und das tut er gut.

Details
Ähnliche Filme