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Das Sub-Genre des Zombiefilms ist übersättigt mit kleinen Produktionen aus dem B-Bereich, die es gegenüber Blockbustern wie „28 Days Later“ grundlegend schwer haben.
Noch in den Achtzigern konnte jeder zweitklassige Pizzabäcker mit einem drittklassigen Produktionsteam seinen Zombiefilm drehen, schließlich war die Nachfrage vorhanden.
Natürlich entstehen auch heute noch eine Menge Streifen über das Treiben Untoter, doch mittlerweile macht´s die Mischung: Ohne den Stoff mit einem deutlichen Augenzwinkern zu versehen, ist fast jeder Nischenbeitrag dem Misserfolg geweiht.
„Strippers vs. Zombies“ bietet diesbezüglich gute humorvolle Ansätze. Um vollständig zu überzeugen, hakt es jedoch an anderer Stelle.

Man könnte der Geschichte fast einen metaphorischen Ansatz unterstellen, denn hier werden Crack-Huren auf eine Stufe mit Zombies gestellt, dem Titel gemäß.
Schuld an der Seuche ist das Serum eines Wissenschaftlers, der an einem Wirkstoff gegen Krebs arbeitete. Über einen Junkie wurde der Stoff jedoch mit Crack vermengt und von einer Prostituierten eingenommen, die innerhalb kürzester Zeit zu einer blutrünstigen Bestie mutiert und durch Biss die Infizierung verbreitet. Daraufhin verbarrikadiert sich eine Handvoll Leute in einem Strip-Club.

Das willkommene Augenzwinkern durchzieht den kompletten Streifen. Bereits zu Beginn, als Tiffany Shepis gegen eine Horde Untoter kämpft, sich diese Szenerie als TV-Film herausstellt und der vermeintliche Held mit „Wer dreht solchen Müll?“ kommentiert, ist die Marschrichtung klar.
Allerdings vergehen ziemlich genau 31 Minuten, bis tatsächlich die ersten Anzeichen für Zombiefizierung auftreten, - zuviel für einen Film von gerade mal 82 Minuten.
Einige Szenen im Strip-Club hätten ebenso gestrafft werden können, wie das bewusst klischeebeladene Auftreten eines Zuhälters.
Die Philosophie einer Stripperin mit Einschätzung ihrer Kunden trifft allerdings den Nagel auf den Kopf.

Was letztlich folgt, ist der Ablauf bewährter Muster ohne große Überraschungen. Außerhalb des Clubs breitet sich die Seuche aus, Unbeteiligte werden gebissen, wie ein Freier im Auto, der gleich sein bestes Stück abgebissen bekommt (im Off), während die Verbarrikadierten ein wenig streiten und sich zwei aufmachen, dem Professor einen Besuch abzustatten (nicht ohne einen Zombie unterm Auto mitzunehmen).
Ungewöhnlich ist final die Bekämpfung der Zombies, allerdings auch ungewöhnlich schlecht in der Umsetzung, da die laienhaften CGI in jeder Hinsicht versagen, hier aber reihenweise im Vordergrund stehen.

Woran es ergo mangelt, sind gutgemachte Splattereffekte, auch wenn hier und da mal ein Schädel durchbohrt oder von einer Axt gespalten wird, die gute alte Kettensäge zum Einsatz kommt oder blutige Einschüsse zu verzeichnen sind. Gegen die Menge der Effekte ist nichts einzuwenden, doch die Qualität liegt bei manchen Szenen arg unterm Durchschnitt.
Das macht sich besonders während des Showdowns bemerkbar, handgemachte FX bleiben da völlig aus.

Alles kann die latent lockere Stimmung folglich nicht ausgleichen. Höhepunkte, wie das Andeuten einer heldenhaften Aktion in Zeitlupe, deren Wirkung im Nichts verpufft, sind gern gesehen, erfolgen aber zu selten. Dabei taugen die durchschnittlich agierenden Darsteller durchaus für mimische Situationskomik und kurze Sprüche, doch das brauchbare Erzähltempo wird immer mal wieder von völlig unnötigen Szenen unterbrochen, auch zulasten fehlender Konfrontationen.

Dennoch überwiegt am Ende ein positiver Eindruck. Einige Figuren wurden recht markant in Szene gesetzt, manche, wie den übergewichtigen, aber stets treudoofen Hausmeister des Clubs mag man einfach, ebenso wie die unbedarfte Stripperin an ihrem ersten Arbeitstag.
Nach einer halben Stunde kommt Schwung in die Sache und auch wenn handlungstechnische Überraschungen ausbleiben, ist die Stimmung doch konstant erheiternd.
Und das wiederum findet sich bei vergleichbaren Zombiefilmen der Neuzeit doch eher selten, da man entweder zu sehr auf nackte Haut zählt (siehe „Zombie Strippers“) oder direkt in vorpubertären Klamauk verfällt.
Insofern sollten Fans der Materie einen vorsichtigen Blick riskieren.
6,5 von 10

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