Review

Ben Gates ist wieder auf der Suche…28.08.2009

Als Freund des Abenteuerfilms hat man es derzeit genau so schwer wie als Fan des Actiongenres. Indiana Jones ist ganz alt geworden, Dirk Pitt hat man außer in der „Sahara“ nicht mehr gesehen, und mehr…gibt es nicht, denn Recken wie Quartermain haben schon den Ruhestand erreicht, und auch das Juwel vom Nil ist schon gefunden. Gut, daß es Ben Gates gibt, den kleinen Bruder von Bill Gates…naja, nicht ganz. Aber Ben Gates, den wir bereits auf der Suche nach dem Vermächtnis der Tempelritter mit Freude verfolgt haben, hält hier die Fahne des Abenteuerfilms hoch, wenngleich schon von Anfang an klar ist, wie der Hase läuft: ein Rätsel kommt zu Tage, Ben löst es, findet einen Hinweis auf ein neues Rätsel, fliegt irgendwohin, stets sein Helferlein an der Seite…und löst auch das neue Rätsel. Und so weiter, und so fort.

Aber diesmal ist die Sache persönlich. Der Ururgroßvater von Gates soll am Mord an Präsident Lincoln beteiligt gewesen sein, bewiesen durch eine Seite eines uralten Notizbuchs. Das kann man natürlich nicht auf sich sitzen lassen, also muß man herausfinden, was Ururopa Gates damals mit der Sache zu tun gehabt hat – und ob er nicht auf der Seite der Guten war. Dumm nur, daß man dafür nicht alle Zeit der Welt hat und zudem nicht allein auf der Suche ist, ganz so wie im Vorläufer. Und auch hier heiligt der Zweck die Mittel, da muß quasi en passant der US – Präsident entführt werden, um einen weiteren Puzzlestein aufzudecken. Am Ende dann steht die Entdeckung einer Stadt aus purem Gold, tief unter den Präsidentenköpfen des Mount Rushmore

Schwierig…denn das ganze Treiben ist für den Zuseher nicht wirklich nachvollziehbar, zu vertrackt sind die Hinweise und zu genial ist Gates. Cage spielt diesen auf Autopilot, unterstützt von der wieder mal recht faden Frau Krüger. Ich frage mich schon, was die US-Filmschaffenden bewegt, gerade dieses so durchschnittliche deutsche Fräulein immer wieder einzustellen. Voight hat nur eine Nebenrolle, und auch Ed Harris gibt mal wider den typischen Durchschnittsbösewicht, der nicht mal böse bleibt. Auch die Familiengeschichten um Bens Eltern hemmen den Fortgang der Handlung entscheidend. Dennoch macht die familienfreundlich ganz nach Disneyart inszenierte Hatz nach Teilchen in gewisser Weise Spaß, denn es geht nicht bierernst zu, hier und da ein paar launige Dialoge, insgesamt aber viel weniger spannende und actionlastige Szenen als im Vorgänger. Da diese aber die Quintessenz des Abenteuerfilms sind, reicht es nicht zu mehr als nettem Durchschnitt - 6/10.

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