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Ben Gates ist wieder auf Schatzsuche. Nachdem eine Seite aus dem lang verloren geglaubten Tagebuch von John Wilkes Booth auftaucht, auf der behauptet wird, dass Bens Ur-Ur-Großvater am Mord an Abraham Lincoln beteiligt war, trommelt Gates erneut sein Team zusammen und macht sich auf die Suche nach den restlichen Seiten. Die Reise, die quer über den Globus führt, beschert nicht nur dem Team selbst so einige Überraschungen, sondern führt sie zu gleich zu den am besten gehüteten Geheimnissen der Welt.

Als damals der erste Teil Das Vermächtnis der Tempelritter in unseren Kinos anlief, war ich erst skeptisch ob es sich lohnen würde, hart verdientes Geld für eine Indiana Jones – Kopie auszugeben. Denn wie vielen bekannt sein dürfte, wurde schon oft versucht auf der Erfolgswelle der Indie-Filme mit zu schwimmen, was aber in den meisten Fällen böse nach hinten losging. Nur Michael Douglas konnte bis dahin mit Auf der Jagd nach dem Juwel vom Nil und Auf der Jagd nach dem grünen Diamanten einen Helden einführen der Dr. Jones schon ziemlich nahe kam. Das war aber auch schon lange her und weil ich normalerweise von Nicolas Cage begeistert bin, auch wenn er oftmals eine schlechte Rollenwahl beweist, bin ich dann doch reingegangen. Als dann der Vorhang wieder zufiel, hatte ich zwar immer noch keinen Helden gefunden, der mit Jones mithalten konnte, aber jemanden der zumindest Jack Colton alias Michael Douglas das Wasser reichen kann. Denn Das Vermächtnis der Tempelritter war zwar storytechnisch hohl wie ein Tischtennisball und strapazierte häufig die Gutgläubigkeit der Zuschauer, konnte aber mit schicken Bildern, charmanten Charakteren und einer gehörigen Portion familientauglicher Action punkten. Popkorn-Kino wie es im Buche steht. Da wird das Hirn ausgeschaltet und man lässt sich einfach nur berieseln. Muss hin und wieder auch schon mal sein. Das sahen weltweit die Zuschauer ähnlich und so konnte der von den Kritikern eher belächelte Film sage und schreibe 347 Millionen Dollar einfahren. Kein Wunder, das ein Sequel her musste. Dies läuft bei uns am 24. Januar an und nennt sich Das Vermächtnis des geheimen Buches. Ob die Nummer wieder so viel Spaß macht oder nur eine weitere Cash-Cow ist, gucken wir uns im Folgenden mal genauer an.

Ohne große Bezüge auf den ersten Teil anzustellen, versucht Regisseur Turteltaub das Publikum direkt mit der neuen Story vertraut zu machen. Ehe man sich versieht beginnt die Schatzsuche nach dem gleichen Schema von Teil 1 und das Abenteuer kann beginnen. Als Bösewicht darf diesmal Routinier Ed Harris auflaufen und Cage und seinem Team Steine in den Weg werfen. Dazu hat er auch viel Gelegenheit. Die Reise führt Gates von Paris, über London, wo er in das Büro der Queen einbricht, bis zum Weißen Haus, wo er mal kurzerhand den Präsidenten entführt. Die Hinweise die er wie bei einer Schnitzeljagd erhält sind mal wieder genauso übertrieben und konstruiert das man nur ungläubig mit dem Kopf schüttelt. Aber wir wollen hier ja auch keine Geschichtsstunde abhalten, sondern uns unterhalten lassen. Und auf der Ebene funktioniert der Film einwandfrei.

Was besonders ins Auge sticht ist der erhöhte Comedy-Faktor gegenüber dem ersten Teil. Besonders Gates Gehilfe Riley muss als Comic-Relief herhalten und bringt dabei den ein oder anderen Brüller. Charaktertechnisch hat sich im zweiten Teil nicht viel verändert. Die Figuren bedienen die gleichen Elemente wie zuvor. Neuzugang in Gates Team ist seine Mutter, die herrlich von Helen Mirren (The Queen) verkörpert wird. Die liefert sich dann auch die amüsantesten Wortgefechte mit ihrem Ex (Jon Voight).

Bei der Action hat man nochmal eine Schippe drauf gepackt. Die Highlights bilden eine gekonnt gefilmte Verfolgungsjagd im Rückwärtsgang durch die Gassen von Paris und ein spannender Balance-Akt im finalen Set. Das Ganze ist dabei stets familienfreundlich gehalten und dementsprechend nicht brutal geraten.

Was man hier bekommt ist das Gleiche wie bei Teil 1 nur in der Steigerung. Wer sich also mit dem Konzept „Hirn aus – Spass haben“ anfreunden kann ist hier genau richtig und erlebt eine gute Zeit im Kino. Wer allerdings bei jeder kleinsten unlogischen Nummer mit den Augen rollt, der sollte den Kinosessel besser meiden.

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