Review

Verschwörungstheorien und geheimnisvolle Gilden bieten dem abenteuerenthusiastischen Publikum einen vielversprechenden cineastischen Nährwert. Das Regisseur John Turteltaub sich dessen bewusst ist, zeigt die Fortsetzung der NATIONAL TREASURE – Reihe mit
DAS VERMÄCHTNIS DES GEHEIMEN BUCHES

Im Endeffekt folgt das an den Haaren herbeigezogene Spektakel, dem wohlbekannten Stoff aus DAS VERMÄCHTNIS DER TEMPELRITTER:

Ben Gates (Nicolas Cage) muss den Namen seines Ahnen Thomas Gates reinwaschen, weil ein arglistiger Schurke namens Mitch Harris (Ed Harris) eine Tagebuchseite aus dem Ärmel zaubert, die Bens Ururgroßvater als scheinbaren Attentäter auf Abraham Lincoln entlarvt. Die Beweise wiegen schwer und so macht sich Ben an die Arbeit, um die Unschuld Thomas Gates zu belegen. Neben der bekannten Abenteurertruppe aus Teil Eins: Abigail (Diane Kruger) und Riley (Justin Bartha), werden auch Bens Vater (Jon Voight) und seine Mutter (Helen Mirren) in das my(s)t(h)ische Geschehen integriert. Ben stößt jedoch auf Hinweise in Paris, London und Washington, dass es bei dieser ganzen Namensreinwaschungsaktion, um eine (wer hätte das gedacht!) fremdinitiierte Schatzsuche handelt...
Gesucht wird das sagenumwobene Cibola – Die Stadt aus Gold... .

Wie es wohl unschwer an der inhaltlichen Wiedergabe des Streifens zu dekodieren ist, ist DAS VERMÄCHTNIS DES GEHEIMEN BUCHES genauso vorhersehbar, wie sein Vorgänger. Dem Zuschauer wird zwar kaum eine Atempause in Hinsicht auf Action und Städterundfahrten im okzidentalen Europa (unsere amerikanischen Freunde wird das wohl durchaus mehr unterhalten als unsereins) gewährt, doch selber rätseln darf man hier nicht, weil die Protagonisten einem das Denken schon abnehmen werden. Produzent Jerry Bruckenheimer und Regisseur Turteltaub bleiben somit der Hollywoodmainstreampopcornkinokost auf ganzer Linie treu und sorgen für vorhersehbare aber nicht wirklich langweilige Filmkost. Inszenierungstechnisch bewegt sich Teil Zwei der NATIONAL TREASURE – Reihe auf solidem Terrain. Die Cast ist ansprechend selektiert und an Dynamik mangelt es hier keineswegs. Speziell Nicolas Cage kann überzeugen. Diane Kruger bleibt bis auf ihre Optik gewohnt im Hintergrund mit ihren Actricequalitäten. Offensichtlich ist, dass dem Zuschauer ein buntes Potpourri aus mehr oder minder erfolgreichen Hollywoodschinken kredenzt wird, was wohl als einziger Ratefaktor durchgehen kann. Das dies definitiv nicht reicht, wenn es um einen Film mit verschwörungstheoretischem Hintergrund geht, wird wohl den meisten über 15 Jährigen einleuchten. Demzufolge sollte das durch den ersten Teil vorgewarnte Publikum nicht mit falschen Hoffnungen ins Kino gehen...

Fazit:Die Vorwarnung aus Teil Eins war deutlich und wer sie fälschlicherweise ignorierte ist selbst dran Schuld. Für einen kurzweiligen Filmspaß reicht DAS VERMÄCHTNIS DES GEHEIMEN BUCHES allemal aus. Ein Kinogang ist jedoch nicht dringend obligat.

6 Punkte

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