Der exzentrische Rufus Excalibur Ffoulkes (mit zwei "f"), soll mit seiner Spezialeinheit eine Gangsterbande ausschalten, die mit der Sprengung zweier Bohrinseln droht, um von der britischen Regierung ein enormes Lösegeld zu erpressen.
Andrew V. McLaglen ist ein sehr verläßlicher Regisseur, wenn es um die Inszenierung von action-orientierten Stoffen aus dem Western-, Kriegs-, oder Abenteuergenre geht. Wirklich Großartiges gibt es von ihm zwar nicht zu sehen, aber langweilig wird es nur sehr selten.
Sprengkommando Atlantik gehört für mich zu seinen absoluten Highlights, und das, obwohl die Action hier nur eine untergeordnete Rolle spielt. Viel mehr wird auf eine clevere, wenn auch nicht immer ganz glaubwürdige, Handlung geachtet; auf die Situation der Geiseln auf dem von den Erpressern gekaperten Versorgungsschiff, und auf die minutiösen Planungen zur Durchführung der Rettungsaktion. Wobei keineswegs immer alles wie geplant abläuft, und Ffoulkes des öfteren zum Improvisieren gezwungen ist.
Daß trotz zahlreicher Dialogpassagen und dem großzügigen Verzicht auf physische Aktion keine Langeweile aufkommt, ist aber natürlich auch auf die wunderbare Besetzung zurückzuführen. Anthony Perkins gibt einen routiniert-bösen Lou Kramer ab, James Mason wirkt überaus sympathisch als britischer Admiral, und Roger Moore´s Ffoulkes wird vom Drehbuch mit so vielen herrlich skurrilen Eigenschaften ausgestattet, daß man eine beabsichtigte ironische Distanz des Autors zu seiner Geschichte vermuten muß.
Obwohl der Ffoulkes-Charakter sicherlich das Potenzial für weitere Film-Einsätze gehabt hätte, ist North Sea Hijack ein Einzelstück geblieben das in seiner perfekt ausbalancierten Mischung aus Spannung und britischem Humor sehr gut funktioniert.
Erwähnenswert ist noch der Score vom Waliser Michael J. Lewis, der sich über weite Strecken zurückhält, gelegentlich dramatische Akzente setzt und mit einem exzellenten Hauptthema aufwarten kann: This is every schoolboy´s image of a perfect action cue come true - lots of brass - lots of percussion - great drive, energy and excitement, heißt es dann auch ganz richtig im CD-Booklet. Dem ist nichts hinzuzufügen.