Review

Wer "Staatsfeind Nr. 1" gesehen hat (ich musste ihn mir zum Glück nur einmal im Kino antun, und da wäre ich schon fast eingeschlafen), weiß haargenau, wie "Spy Game" aussieht. Verkrisselte Werbeclip-Ästhetik, viele wile, hippe Zooms, alles unglaublich aufgestylt. Und dabei gehen Tiefe und Story mal wieder komplett den Bach herunter.

Die Rahmenhandlung ist zäh und kommt eher konfus und unmotiviert voran. Klar, Regisseur Tony Scott ist ein Actionregisseur - "True Romance" und "Last Boy Scout" waren seine besten Filme; in das Fach, in dem spannungsgeladene Dialoge auf der Filmuni gelehrt wird, scheint sich Scott nicht eingeschrieben zu haben. Nur der jugendhafte Charme von Robert Redford reißt diese Szenen raus.

Richtig schlimm wird's aber, wenn wir zu den Rückblicken kommen: Nicht nur das diese entgegen alle logischen oder chronologischen Grundlegen verstößt, die Schauspieler sind mehr als zweitklassig. Annähernd interessante Nebencharaktere sucht man wirklich vergebens. Noch nicht einmal Brad Pitt hat eine tragende Rolle. Der höllisch unterforderte Darsteller hat kaum was zu sagen, und wenn, dann kennt man die paar Szenen schon aus dem Trailer. Ich habe selten einen Film gesehen, in dem die zweite Hauptrolle eine derart untergeordnete und uninteressantere Rolle, wie in diesem Fall, gespielt hat.

"Spy Game" ist ein ermüdender, (bis auf Redford) schlecht gespielter, viel zu undramatischer und - daraus folgernd - besonders die Charaktere betreffend, viel zu flacher Actionstreifen - ohne Spannung oder wenigstens Humor.

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