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2 gelungene Fortsetzungen und unzählige Male kopiert... aber das Original ist und bleibt immer noch der beste Film!

"Stirb langsam" ist der Kult-Action-Knaller aus den 80ern, der seinen Kollegen "The Terminator" und "Lethal Weapon" in nichts nachsteht. Ähnlich wie der Terminator wurde auch John McClane und dessen Sprüche nach diesem Streifen zur Kultfigur. Ein absolutes Muss für Action-Fanatiker!

Heiligabend in Los Angeles. John McClane (Bruce Willis) freut sich auf die Tage, die er mit seiner Frau Holly (Bonnie Bedelia) und seinen Kindern verbringen wird. Er besucht seine Frau auf einer Party an ihrem Arbeitsplatz im Nakatomi-Tower. Kurz nach seiner Ankunft bricht die Hölle über McClane herein: Terroristen, angeführt von Hans Gruber (in der dt. Synchron-Fassung heißt er Jack) (Alan Rickman), überfallen die Gesellschaft. Sie nehmen alle, einschließlich Holly, als Geiseln. Von diesem Moment an kämpft McClane: allein, in einem nächtlich verlassenen Wolkenkratzer, bewaffnet mit einer 9mm-Pistole, gegen brutale Terroristen, die mit Maschinengewehren ausgerüstet sind und die Spaß am Töten haben...

Bruce Willis (Last Boy Scout) hat in der Rolle des John McClane die Rolle seines Lebens gefunden, die ihn über Nacht zum Star machte. Er verkörpert die Rolle mit einer einzigartigen Mischung aus Humor und Ernsthaftigkeit. Ursprünglich war Arnold Schwarzenegger für diese Rolle vorgesehen, doch Produzent Joel Silver entschied sich für Bruce Willis. Mit Schwarzenegger wäre aus "Stirb langsam" bestimmt auch ein Action-Hit geworden, doch hätte Arnie McClane wohl nicht so genial verkörpert wie Willis. Alan Rickman (Dogma) spielt den Gegenspieler von McClane und den Anführer der Terroristen. An seine Leistung versuchen sich noch heute Schauspieler in einer Schurken-Rolle zu messen, doch nur wenigen ist es gelungen, dies zu erreichen. Das ist lediglich John Travolta in "Face/Off", Gabriel Byrne in "End of Days" und schließlich Jeremy Irons in "Stirb langsam: Jetzt erst recht!" gelungen. Zwar gibt es noch mehr Filme mit hervorragenden Bösewichten, doch diese vier Rollen haben mir bisher am besten gefallen. Natürlich muss es auch den Quoten-Schwarzen geben, der von Reginald Veljohnson als Sgt. Al Powell dargestellt wird. Jedoch reißt er weder blöde Sprüche noch erfüllt er sämtliche Schwarzen-Klischees. Er ist einfach nur ein Cop, der McClane hilft. William Atherton spielt den sensationsgeilen Reporter Thornburg, der auch im zweiten Teil vorkommt. Bonnie Bedelia spielt schließlich die Frau von John McClane.

Was wenige wissen, ist, dass "Stirb langsam" auch als eine Art Literaturverfilmung durchgehen kann, da es sich um die Verfilmung des Romans "Nothing lasts Forever" von Roderick Thorp handelt. Allerdings ist McClane dort ein alter 2. Weltkriegs-Veteran namens Joe Leland, der seine Tochter Steffie auf einer Betriebs-Feier besucht, die von Terroristen überfallen werden. Der Anführer heißt dort Tony, ist aber auch schon ein "böser" Deutscher. Das Ende der Romanvorlage ist dann auch etwas tragischer, als das Filmende. Ich habe das Buch gelesen und es hat mir dennoch Spaß gemacht, weil es halt nicht haargenau so ist wie der Film. Kommen wir jetzt zu der dt. Synchron-Fassung. Bekanntlich heißt Hans dort Jack, weil man das deutsche Publikum nicht mit deutschen Terroristen irgendwie verärgern wollte. Mir persönlich wäre das egal gewesen. Wir Deutsche waren in Ami-Filmen ja eh schon immer so was wie eine Arschkarten-Nation und durften neben den Russen, Japanern und Südamerikanern meistens nur die Bösen spielen, die der gute Ami oder eben auch der gute Brite (siehe die 007-Filme) außer Gefecht setzen durfte. Doch seit die USA den Irak unter Führung von George W. Bush attackiert hat, scheint das Ami-Land immer mehr zur Arschkarten-Nation zu werden, auch wenn man das in Filmen nicht bemerkt. So, genug darüber geschwafelt, auch wenn ich dieses Thema öfters mal gerne anschneide.

Im Gegensatz zu Arnie, der in seinen Filmen gerne die unzerstörbare Ein-Mann-Armee zum Besten gibt, ist Bruce Willis als John McClane ein menschlicher Held, der auch verwundbar ist. Die Action bietet einzigartige Shoot-Outs und knallharte Zweikämpfe, die auch stark an die "Lethal Weapon"-Filme erinnern. Es macht einfach Spaß zu sehen, wenn McClane mit einer MP-5 oder seiner 9mm-Beretta ans Werk geht. Nach dem "10 kleine Negerlein"-Prinzip schaltet er einen Terroristen nach dem anderen auf originelle Weise aus. Eine meiner Lieblingsszenen ist daher auch jene, wo McClane einem südländischen Terroristen durch einen Tisch hindurch den Genitalbereich und die Beine durchlöchert. Erotik gibt es in "Stirb langsam" so gut wie keine, auch wenn Bruce Willis im Unterhemd für die weiblichen Zuschauer erotisch zu sein mag. Jedoch ist es gut, dass McClane nicht einfach mit seiner Frau rummacht, während unzählige Terroristen auf ihn lauern, weil es einfach nicht zum Film passen würde.

"Stirb langsam" ist somit neben "The Terminator" und "Lethal Weapon" ein Action-Klassiker aus den guten alten 80ern und hat auch heute noch nichts von seinem Glanz verloren.

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