Yippie-ki-yay, motherfucker!
Es ist Weihnachten und John McClane (Bruce Willis) kommt nach LA, um das Fest mit seiner Frau Hollie (Bonnie Bedilia) zu verbringen und bei dieser Gelegenheit auch gleich noch seine etwas eingerostete Ehe wieder auf Vordermann zu bringen. Hollie hat inzwischen bei Nakotomi Corporation Karriere gemacht, wobei John sie nicht genügend unterstüzt hat. So kommt er also als Gast auf die Weihnachtsfeier, um die Sache aus der Welt zu schaffen.
Doch nicht nur er, sondern auch noch ein Dutzend weiterer ungebetener Gäste stören die Feierlichkeiten. Die Terroristen um Hans Gruber (Alan Rickman) wollen Nakatomi in die Schranken weißen und 640 Millionen Dollar in Form von Wertpapieren erbeuten.
Nachdem Geschäftsführer Joseph Takagi nicht mit dem Code für den Safe rausrückt, werden alle anwesenden Gäste als Geiseln genommen. Doch die Terroristen haben ein Problem: Sie haben McClane übersehen, der ganz auf sich allein gestellt dem Treiben ein Ende bereiten will. Keine einfache Aufgabe für ihn, denn Kontakt zur Außenwelt scheint kaum möglich.
Stirb Langsam ist einer der Actionklassiker der 80er und gehört ohne wenn und aber zu den besten Actionfilmen aller Zeiten. Die Fortsetzungen waren ebenfalls ausnahmslos erstklassig, aber der letzte Funke Genialität geht ihnen ab.
Bruce Willis hatte mit diesem Film seinen Durchbruch und John McClane wurde seine Paraderolle, die er bis heute in 4 weiteren Filmen verkörpert hat. Was ihn gegenüber anderen Actionstars dieser Zeit wie Schwarzenegger oder Stallone und ihren Figuren abhebt ist die menschliche Seite von McClane. Nicht nur, dass er wegen seiner zynischen Art Streit mit seiner Frau anfängt, was gar nicht geplant war, er ist auch noch verwundbar und entkommt dem Tod so manchesmal nur knapp.
Das macht ihn realistischer als vergleichbare Charaktere dieser Zeit (ohne die klassischen 80er-Helden abwerten zu wollen) und stellte ein Novum dar. Da war kein unbesiegbarer Superheld, sondern ein normaler Mensch, der sich seiner Haut erwehren muss. Natürlich wird auch hier übertrieben, ist ja auch ein Film und keine Dokumentation. Dennoch eine erfrischende und zeitlose Charaktereigenschaft.
Auch die Story diente als grundlage für viele weitere Actionfilme, u.a. Alarmstufe Rot. Die Terroristen, die an einem einzelnen Mann scheitern war und ist auch immer noch eine beliebte Drehbuchvorlage.
Der Film lebt aber nicht nur von Bruce Willis allein, sondern auch den den vielen Nebencharakteren, die die Story mit leben füllen. Herausragend dabei sicherlich Alan Rickman als Oberfiesling, der sich durchaus undurchsichtig gibt und Reginald VelJohnson, der als einziger Cop von Anfang auf McClanes Seite steht.
Die Action ist gut verteilt über die recht lange Laufzeit, ohne dass es zwischendurch zu Längen kommen würde. Shootouts (teils recht blutig) wechseln sich mit Nahkampfeinlagen ab und einige spektakuläre Explosionen, die sich hinter heuten Computererzeugnissen nicht verstecken müssen gibt es obendrein. Fein dosierter Humor sorgt zudem immer mal wieder für Lacher und Bruce Willis legendärer Satz "Yippie-ki-yah, motherfucker" (im deutschen leider mit Schweinebacke entschärft) bekommt man zum ersten Mal zu hören.
Auch wer nicht explizit auf Actionfilme steht sollte Stirb Langsam zumindest einmal gesehen haben. Es gibt in diesem Genre kaum einen Film, der ihm das Wasser reichen kann, was wohl auch noch eine ganze Weile so bleiben wird.