Stirb Langsam ist für mich immer noch ein ganz besonderes Erlebnis. Er war vermutlich der erste Film, der mich buchstäblich umgehauen hat, er machte Bruce Willis zu meinem Lieblingsschauspieler und sorgte vor ungefähr 4 Jahren endgültig dafür, das ich ein Filmfreak wurde.
Stirb Langsam erzählt eine im Grunde total simple Geschichte und hat für einen Actionfilm eine ziemlich lange Exposition zu bieten. Doch spätestens nach dem Eintreffen der Terroristen, lässt der Film einem (fast) keine Verschnaufpausen mehr. Langweilig wird es nie, da er der wohl spannendste Actioner ist, der je über die Leinwand flimmerte.
Dies liegt natürlich vor allem an der klaustrophobischen Atmosphäre, die der Film dem engen Hochhaus zu verdanken hat. Im Gegensatz zu den unzerstörbaren Kampfmaschinen, die vorher in den Kinosälen ihr Unwesen trieben, fiebert man als Zuschauer mit dem Hauptcharakter mit, da dieser im Grunde einen Jedermann darstellt, ein stinknormaler Typ, der sich in einer Extremsituation behaupten muss. Doch dazu später mehr. Die Story ist trotz, oder gerade wegen ihrer Einfachheit, unglaublich effektiv. Überraschende Wendungen sind ebenfalls einige zu finden.
Doch auch was die Action betrifft ist Stirb Langsam ein Meilenstein. So übermäsig viel Action, ist hier im Grunde genommen, gar nicht zu finden. Doch die Vorhandene darf sich zum besten zählen, was das Genre je zu bieten hatte. Der Film steigert sich immer mehr. Anfangs ein paar Prügeleien und kleinere Shoot- Outs, später eine absolut brillante Schießerei, die in Sachen Tempo kaum zu überbieten ist und eine legendäre Selbstoperation nach sich zieht, bis es dann schließlich im Finale gewaltig kracht und beinahe alles zerlegt wird. John McTiernan ist ( oder war) einfach ein Meister seines Fachs und inszeniert das Geschehen absolut göttlich. Meine Lieblingsszene und eine DER Alltime Top Actionsequenzen schlechthin, ist sicherlich der Sprung vom Dach, der auch heute noch extrem spektakulär anzusehen ist.
Einer der wichtigsten Aspekte an der Genialität von Stirb Langsam ist der Humor. Dabei ist der Film keine Actionkomödie. Die Ironie in Stirb Langsam ist eher subtiler Natur. Doch auch die unzähligen kultigen und zynischen Sprüche sind allesamt legendär. Vor allem das grandiose Yippee ka yeah, motherfucker, ist ein Spruch für die Ewigkeit. Keiner kann die Sprüche so cool ablassen wie Bruce Willis. Viele sagen das er der Hauptgrund für die Brillanz von dem Film ist und ich kann dem nur zustimmen. Willis spielt hier einfach die Rolle seines Lebens mit so einer unglaublichen Coolnes, mit der wohl allerhöchstens noch Clint Eastwood und Chow Yun- Fat mithalten können. Doch auch in den sentimentalen Szenen ist Willis absolut stark.
Ein Sprichwort sagt, das Actionfilme und Thriller immer nur so gut sind, wie ihre Schurken. Tja Stirb Langsam hat einen brillanten, grandiosen, fiesen, einzgartigen und doch irgendwie coolen Bösewicht. Der Brite Alan Rickman setzte hier ( wie so vieles in dem Film) Masstäbe und spielt diese Figur absolut genial und ist ein würdiger Gegenpart von Willis. Die Nebendarsteller, allen voran Reginald Vel Johnson als Sgt. Powell, sind ebenfalls sehr gut.
Fazit: Dieser Film begeistert auch alle Nicht Actionfans und das vollkommen zurecht. Ein Referenzwerk mit dem besten Helden und dem besten Gangster aller Zeiten. Ein Klassiker, nicht nur im Actiongenre.
10/10