Review

3 Regisseure = 3 Wertungspunkte. Passt doch beinahe! Nach "Seamstress" nun also die zweite Horror-Gurke aus dem Wald um die Ecke für dieses wunderbare September-Wochenende.
Wie so oft sind auch in "Dead Wood" - welch kreativer Titel! - einige Jugendliche im Forst unterwegs und tun das, was man da im besten Retro-Style so tut: Nämlich saufen, kiffen und sich körperlich näher kommen.
Doch merkt man nach einer furchtbar zähen Anfangsphase und einem unachtsamen Rehchen schnell, dass in dem becampten Wald etwas nicht mit rechten Dingen zugeht. Die ersten Gruppenmitglieder verschwinden, dafür tauchen andere Personen plötzlich auf...

Meine Güte, damit hätte ich nun wirklich nicht gerechnet!
Eine echt innovative Story also, die sich dem geneigten Zuschauer da offenbart. Gut, dass da der Rest vom Gruselfest schon wesentlich bodenständiger daherkommt, und das durchaus im wörtlichen Sinne. Denn Spannung, Gore und Grusel rangieren auch in dieser Billig-Produktion einmal mehr eher in niederen Regionen. Die KJ-Einstufung des Streifens ist auch hier ein schlechter Witz und einzig mit Werbegründen zu erklären. Im Grunde hätte es auch eine FSK 12-Plakette locker getan, es sei denn eine für Sekundenbruchteile zu sehende Geisterfratze mit ein wenig Blut um den Mund ist heute noch zu hart für die Jugend. Ja ok, eine "Tanz der Teufel"-Waldhütte bzw. die dazugehörige bekannte Ego-Kamerafahrt des "bösen Waldes" hats neben einem 08/15-Cliffhanger und ein paar müden "Blair Witch"-Momenten auch noch in "Dead Wood" geschafft. Das wars dann aber leider auch schon mit den Schauwerten!

Die Darsteller agieren erwartungsgemäß eher mäßig, technisch gewinnt "Dead Wood" aufgrund nicht vorhandener Mittel auch keinen Blumentop und Gorefans schauen wie bereits angedeutet total in die Röhre. Dezente Anflüge von Atmosphäre mögen temporär und vor allem dank einiger netter Soundeinlagen vorhanden sein, doch die Auflösung der mysteriösen Ereignisse wischt diese wenigen positiven Spuren schnell weg. Da helfen auch 2-3 nette Schockeffekte nur unwesentlich. Überhaupt vermag es "Dead Wood" einfach nicht, wirklich in seinen Bann zu ziehen, was wohl auch das größte Problem des Streifens darstellt.

Fazit: Ziemlich belanglose weil ideenlose B-Ware aus Great Britain, die man als Kenner ähnlicher Produktionen nicht gesehen haben braucht. Wer heute von Waldhorror noch nicht genug hat, der greift besser zu "Rovdyr", "Eden Lake" oder eben nochmal dem klassischen "Blair Witch Projekt". Bloß nicht vom reißerischen Cover oder der roten FSK-Plakette der vorliegenden Produktion verführen lassen!
Einen Gummi-Punkt leg ich aber abschließend noch drauf, da ich prinzipiell Filme der Bauart "Blait Witch" mag und sich wenigstens im Genre unerfahrene "Mitseher" doch mal erschrecken.

Details
Ähnliche Filme