Review

Inhalt:

China..., in den 1920ern oder 1930ern. Ein junger Mann, der gewitzte Taschendieb Kao Pin (Bruce Liang aka Bruce Leung Siu-Lung) "wildert" im Revier einer skrupellosen Gangster-Bande. Daraufhin erhält er von den Gangstern, die darauf spezialisiert sind die Töchter von Schuldnern als Prostituierte in ihrem Bordell arbeiten zu lassen, eine ziemliche Tracht Prügel. Ihr Anführer ist Chao (Poon Yiu-Kwan).
Kao Pin will sich revanchieren, doch fehlt ihm ein Sifu, ein KungFu-Lehrer.
Der junge Chai (Hon Gwok-Choi), der in besagtem Bordell die Fäkalien entsorgen muss, wird Kao zum Gefährten, Kao lebt in einer Art "Wohnung" mit dem Rikschamann Wu (Ku Feng) zusammen.

Chai will Kao Pin an 3 Lehrer (Chow Kong, Chan Ling-Wai, Ho Hon-Chau) vermitteln, doch diese wurden von einem Mann, der der mächtigste Sifu der Stadt werden will, dem brutalen Yang, (Lee Hoi San) besiegt, und zu Krüppeln geschlagen.
Dennoch wollen sie Kao Pin ausbilden..., zum einen, damit dieser der Chao-Bande Revanche geben kann, zum anderen, damit Kao für sie Rache an Yang verüben kann.
Ein umfassendes Training in KungFu steht an, und Kao wird ein mehr als passabler Fighter.
Und er kann der Chao-Bande in der Tat Revanche geben...!

Die Gangster wenden sich nunmehr an Yang..., dieser kooperiert mit der Bande. Und ist ein ganz anderes Kaliber hinsichtlich KungFu.
Doch erweist sich Wu nicht nur als Rikschamann..., er ist auch ein hervorragender Sifu, beherrscht er doch die Technik des "Tantui".
Auch in dieser Technik wird Kao nunmehr ausgebildet..., und es kommt schließlich mit Yang zum Kampf..., zum Duell auf Leben oder Tod.....!


Fazit:

Ende der 1970er war klar: Die harten Konventionen hatten sich im Eastern-Genre festgefahren..., und eine Verschiebung ins Parodistische und Komödiantische erfolgte, ähnlich wie zuvor beim Italowestern. Auf die grimmig-harten Helden wie Bruce Lee folgten Darsteller wie Jackie Chan, die mit Komik und Slapstick das Genre in eine neue Richtung lenkten.
Im Fahrwasser dieser Filme ist auch dieser vorliegende Streifen gehalten: "Der Rikschamann" ("My Kung Fu Twelve Kicks"), für das kleine Label "Yan Yan" in Hongkong unter der Regie von To Man-Bo im Jahre 1979 entstanden.

Und es wurde ein gelungen witziger Comedy-KungFufilm gedreht, mit spielfreudigen Darstellern, innovativen Trainingssequenzen, kernigen KungFu-Fights, in einer schlichten, kostengünstigen Kulisse und in gediegener Eastern-Atmosphäre.
Ein junger Held, gewitzt doch undiszipliniert..., reift in einem innovativen Training in KungFu, zunächst bei 3 verkrüppelten Lehrern, dann bei einem sich zunächst zurücknehmenden und dann überraschend kompetenten Sifu zu einem starken KungFu-Fighter heran.
Das ist kohärent und routiniert in Szene gesetzt, mit Witz angereichert, und natürlich ein reiner, wenngleich auch billiger Unterhaltungsfilm.
Man ist auf der Seite des Helden, der natürlich auch eine gute Seele besitzt, und für Rechtschaffenheit steht, auch wenn er ein kleiner Luftikus ist, zunächst leichtsinnig sich überschätzend und frech wie Rotz.
Doch die Sifus bringen ihm Disziplin bei..., und er ist zudem ein ehrgeiziger, fleißiger Schüler.

Davon lebt das alles..., und die deutsche Synchronisation ala "Spencer/Hill" lockert mit sinnentstellend-saloppen Sprüchen die Sache auf, man schmunzelt des Öfteren darüber als Betrachter.

Wichtig sind natürlich die vielen Ausbildungssequenzen, innovativ und mit schnellem Schnitt versehen, zeigen sie auf, worum es geht: Einem jungen Mann Disziplin, Kampfkraft und sportive Power zu vermitteln, damit er das angehen kann, was die Motivation fast aller Filme dieses Genres ist, Rache.

Bruce Liang (aka Bruce Leung Siu-Lung) ist dieser Held ala Jackie Chan, der sein Rollenbild spritzig und mit viel Bewegungsdrang, frech-sympathisch ausfüllt. Um keinen Spruch verlegen und auch mal eine gewischt bekommend, ist er natürlich für den Zuschauer der Dreh- und Angelpunkt dieses Eastern.
Sein Side-Kick..., der zappelige Hon Gwok-Choi, muss als Scheißhausmann im Puff schuften, und steht hier natürlich auch für den Hongkong-Nonsens, der hier zelebriert wird. Leider bleiben da auch Piss-Gags nicht aus, und Nebendarsteller Addy Sung muss sich von Bruce Liang ins Gesicht pinkeln lassen. Na ja..., das ist natürlich alberner Unfug ohne den auch dieser komödiale Eastern nicht auskommen kann.

Die Villains der Bande sind dumm-dreiste Typen, die sich für die Größten halten, aber eher lächerlich wirken.
Lee Hoi San ist aber als Haupt-Villain eine andere Kategorie..., und wirkt stets gefährlich und brutal, und er fightet ein starkes KungFu, knallhart und technisch süperb.
Somit ist Lee Hoi San natürlich der auch hier dringend benötigte Gegen-Pol in dieser KungFu-Komödie ala Jackie Chan.

Eine wichtige Rolle spielt natürlich Eastern-Haudegen Ku Feng, als Sifu des Helden.
Nachdem 3 Sifus, die von Lee Hoi San zu Krüppeln geschlagen wurden, das "One armed"-Element hier bedienten, Bruce Liang schon mal die Grundfertigkeiten beipuhlten, sorgt Ku Feng für den Feinschliff mit einer besonderen Technik.
Und neuen Trainings-Ideen..., die der Ausbildung Bruce Liangs neuen Schwung verpassen.

Wichtigstes ist dann natürlich die KungFu-Action, klassische Techniken, dynamisches KungFu mit Slapstick-Elementen akrobatisch ala Jackie Chan garniert, insgesamt noch kernige Fights, wenngleich hier nichts neues an der KungFu-Front zu erwarten war. Es knacken die Knochen, es fliegen die Fäuste.
Aber die Technik von Lee Hoi San, der hier der beste Fighter ist, reißt die Sache raus, auch wenn Bruce Liang hier der ausgebildete Held ist.
Schön unterlegt sind Training und die Fights mit der knackigen Musik von Riz Ortolani aus dem Italowestern "Der Tod ritt dienstags", das passt hier natürlich ganz ausgezeichnet, und hat eine spezielle Wirkung bei der Betrachtung dieser Szenen.

"Der Rikschamann", routinierte und witzige Unterhaltung für den Freund von KungFu-Komödien ala Jackie Chan & Simon Yuen.

6/10.

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